Dabei gibt es genug Gründe für etwas Optimismus. Denn der totale Absturz, wie er noch vor einem halben Jahr prognostiziert wurde, ist abgesagt.
Rückblende. Im Frühjahr und Sommer des Vorjahres ging in Europa die berechtigte Angst um, dass es diesen Winter zu einem Kollaps der Gasversorgung kommen könnte. Verbunden damit drohte eine schwere Rezession.
Doch Wirtschaft und Politik in Europa sorgten für Alternativen zum Gas aus Russland wie zum Beispiel mit Fracking-Gas aus den USA. Zudem hat der relativ milde Winter den Gasverbrauch gesenkt.
Keine Versorgungskrise
Die drohende Versorgungskrise ist ausgeblieben. Das ist entscheidend. Denn so schrammen wir knapp aber doch an einer Rezession vorbei.
Es gibt auch noch andere positive Botschaften. Der Internationale Währungsfonds stellte diese Woche fest, dass die Weltwirtschaft die Folgen des Ukraine-Kriegs besser verkraftet als angenommen.
Um knapp drei Prozent soll die Weltwirtschaft heuer wachsen. Vor allem in Indien und China. China hat ja bis zuletzt mit seinen erratischen Lockdowns immer wieder für zusätzliche Verwerfungen am Weltmarkt gesorgt. Weil es aber trotz totalem Überwachungsstaat zu Protesten kam, sperrt das Regime in Peking seine Bevölkerung nicht mehr länger ein.
Schon klar: Unser Alltag bleibt angespannt. Der Einkauf im Supermarkt, Mieten, Wohnbauzinsen und die Heizkostenrechnungen treiben vielen Menschen die Schweißperlen auf die Stirn.
Es wird nicht mehr billiger
Und machen wir uns nichts vor: das Leben wird nicht mehr billiger werden. US- Fracking-Gas ist teurer als das billige Gas von der Jamal-Halbinsel.
Man muss aber auch festhalten, dass speziell hierzulande das Füllhorn ausgeschüttet wird. Eine Vielzahl von Hilfspaketen sowie die Abschaffung der „kalten Progression“ mildern die schlimmsten Folgen der Mehrfachkrise.
Das sind natürlich unsere eigenen Steuergelder, die hier von der Politik huldvoll verteilt werden. Da Österreich aber eines der Länder mit der weltweit höchsten Steuerquote ist, darf man schon ein wenig so sein wie Ex-Kanzler Christian Kern, der da sagte: „Hol Dir, was Dir zusteht“. Noch dazu, wo der Staat im Vorjahr Rekordsteuereinnahmen verbucht hat. Wegen der hohen Inflation bzw. der Umsatzsteuer.
Fazit: Die Lage ist viel besser als befürchtet. Wirtschaftlich. Politisch ist das anders. Der Krieg in der Ukraine wird noch lange dauern. Und der jüngste „Ballon-Konflikt“ zwischen den USA und China trägt auch nicht zur Entspannung bei.
Kommentare