Wie wir Putin helfen
Demnächst jährt sich der Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zum zweiten Mal. Dort herrscht ein entsetzlicher Stellungskrieg in der Ostukraine, täglich gibt es Raketenangriffe aus Russland auf ukrainische Großstädte. Beide Staaten haben Hunderttausende Tote zu beklagen.
Ohne westliche Hilfe – der EU, der USA und Großbritanniens – hätten Putins Truppen die Ukraine längst überrannt und stünden bedrohlich weit vor den Toren Mitteleuropas. Doch genau diese Hilfe stockt gewaltig. Beim vergangenen EU-Gipfel blockierte Ungarn die Auszahlung von 50 Milliarden an die Ukraine. Russland hat seinerseits längst seine Volkswirtschaft auf Kriegswirtschaft umgestellt, also alle Ausgaben dem Kriegsziel untergeordnet. Kein Wunder, jeder Raketenangriff ist teuer: Allein der große Angriff vom 2. Jänner mit fast 100 Raketen unterschiedlichen Typs soll Russland laut dem US-Wirtschaftsmagazin Forbes rund 620 Millionen Dollar gekostet haben. Noch teurer sind aber die vom Westen verkauften Luftabwehrsysteme der Ukraine.
Was das alles mit uns zu tun hat? Klar, Österreich ist „militärisch“ neutral, politisch sind wir es nicht. Wir beziehen – parteiübergreifend – eindeutig Stellung für die Ukraine, zahlen bilaterale, nicht-militärische Hilfe an die Ukraine und setzen uns auch innerhalb der EU für Hilfszahlungen ein. Dennoch ist unser Verhalten janusköpfig. Denn unterm Strich zahlen wir mehr an Russland als an die Ukraine – nämlich für unser Erdgas.
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