Warum gibt's Schein-Debatten statt Schulgipfel?
Nichts ist für den langfristigen Wohlstand des Einzelnen sowie der ganzen Gesellschaft wichtiger als eine gute Bildung. Ein gutes Bildungssystem muss als Investition in das Wissen und die Fähigkeiten der Menschen im Land gesehen werden. Bildung hilft Menschen, widerstandsfähiger zu werden und sie durch neue Fähigkeiten zu ermächtigen, produktiver zu sein und ein besseres Leben führen zu können, weil die Gefahr, in die Sozialhilfe abzurutschen, minimiert wird. Eine gute Bildung vermittelt das Wissen und die Kompetenzen, neue Ideen zu entwickeln und anzuwenden, was wiederum Innovation und technologischen Fortschritt hervorbringt. Für eine Volkswirtschaft bedeutet ein gutes Bildungssystem eine höhere Chance auf ein stabiles und gesichertes Wirtschaftswachstum auf Jahrzehnte, da es die gesamtwirtschaftliche Produktivität erhöht – und damit Fortschritt.
Warum akzeptieren wir dann, dass wir uns als Staat von diesen Zielen, an denen an jedem einzelnen Tag gearbeitet werden muss, verabschiedet haben? Die Realität des österreichischen Schulsystems ist, dass wir uns zufriedengeben müssen, dass mit Schulbeginn zumindest irgendein Erwachsener in jeder Klasse stehen wird, verspricht der Bildungsminister. Soweit zum Anspruch, dass wir nur die Allerbesten als Pädagogen für unsere Kinder haben wollen oder gar das beste Bildungssystem für jeden Einzelnen schaffen, wie es auch im türkis-grünen Koalitionspakt steht.
Viel weiter könnten wir von all dem nicht weg sein. Stattdessen zelebrieren wir weiterhin ein Hybridsystem aus Bund und Ländern, bei dem am Ende niemand für irgendetwas verantwortlich ist. Frühkindliche Pädagogik? Jeder hier investierte Euro kommt unserer Volkswirtschaft laut Wirtschaftskammer achtfach zurück! Wird es hier notwendige Revolutionen bei den aktuellen Bund-Länder-Verhandlungen geben? Wird nicht mal irgendwie angedacht! Wir bereiten die Junglehrer auch nicht perfekt auf den Schulalltag vor, sagt sogar die schwarze Lehrer-Gewerkschaft. Und wann beenden wir ein System, dass jede Form von Engagement, Eifer und Ehrgeiz unserer Lehrkräfte, unsere Kinder für ihr ganzes weiters Leben zu ermächtigen, in kürzester Zeit abgetötet wird, statt diese Pädagogen mit allen Mitteln zu unterstützen? Wie viele Lehrer müssen eigentlich noch bitterlich weinend aufgeben, weil sie nicht mehr können, weil ihnen die Unterstützung fehlt?
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