Vassilakou stehend K.o.

Die Grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou denkt über ihre Zukunft nach. Doch viele Möglichkeiten hat sie nicht.
Michael Jäger

Michael Jäger

Die Grüne Wiener Vizebürgermeisterin war in den vergangenen acht Jahren für so manchen Aufreger gut. 2010 kündigte Maria Vassilakou noch vollmundig an, den Autoverkehr in Wien drastisch reduzieren zu wollen. Auch sonst war der Ausbau im Straßenverkehr nicht ihr Ding.

Im Gegensatz zu früher – als Rot-Grün I unter Michael Häupl regierte – lässt die Wiener SPÖ Vassilakou keinen Spielraum mehr. Beim Lobautunnel, der City-Maut und der Flüchtlingspolitik haben die Wiener Roten den pragmatischen Ansatz gewählt. Häupls Traum vom rot-grünen Modellprojekt für den Bund, ist längst zerplatzt.

Und trotzdem erklärte Vassilakou im Radio-Interview, alles seit gut, man könne weiter regieren. Denn für sie zähle „die Handschlagqualität“ des Wiener Bürgermeisters, ließ sie wissen.

Michael Ludwig passt die Entwicklung schon. Er regiert mit einem Koalitionspartner, der bereits stehend K.o. ist. Vassilakou darf Rot-Grün nicht infrage stellen – zu angeschlagen ist ihre Partei, zu gering wären ihre Aussichten, baldige Neuwahlen politisch zu überleben.

Rot-Grün steuert damit in Wien auf die politische Abendröte zu, ohne dass bis zur Wahl noch viel gemeinsam bewegt wird.

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