Sicherheitslücken bei Festspielen: Naivität pur

SALZBURGER FESTSPIELE 2025: ERÖFFNUNG - STÖRAKTION
Nach der Pro-Palästina-Kundgebung bei den Salzburger Festspielen darf man nicht zur Tagesordnung übergehen. Die Sicherheitskontrollen haben komplett versagt.
Martin Gebhart

Martin Gebhart

Dass eine kleine Gruppe von Demonstranten die Eröffnung der Salzburger Festspiele auf der Bühne und auf den Arkaden der Felsenreitschule stören konnte, ist ein Skandal. Nicht, weil es eine Pro-Palästina-Kundgebung war. Dafür zu protestieren, ist legitim. Vielmehr, weil die Sicherheitskontrollen in Salzburg komplett versagt haben.

Dass die Aktivisten bis in das Herz dieser Kulturveranstaltung vordringen konnten, muss alle Alarmglocken schrillen lassen. Immerhin befand sich im Zuschauerraum die komplette österreichische Staatsspitze. Dazu waren noch zahlreiche Staatsgäste aus dem Ausland gekommen, allen voran der deutsche Kanzler Friedrich Merz.

Kaum auszumalen, welche Folgen es gehabt hätte, wenn nicht nur Transparente entrollt, sondern auch Schusswaffen eingesetzt worden wären. So eine Aktion kann man nicht kleinreden, da kann man nicht zur Tagesordnung übergehen. Nach dem Motto: Es ist eh nichts passiert.

Dass einige Gäste danach alles verharmlosten, sich nicht gestört fühlten und sogar Verständnis zeigten, mag angesichts der humanitären Katastrophe in Gaza irgendwie verständlich sein, es ist aber letztlich pure Naivität. Denn das nächste Mal wird es vielleicht zu einem Attentat kommen, wenn Sicherheitsvorkehrungen bei so einem Festakt so lasch gehandhabt werden.

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