Aber mit Verlaub: Nur unter den Stuckdecken von Wien-Neubau, wo man sich höchstens beim Öffnen der Sushi-Box die Finger schmutzig macht, hält man die politische Befassung damit für überzogen. Das Thema muss man nicht künstlich hochziehen, es ist da. Hoffentlich kümmert sich jemand (natürlich seriös) darum. Es genügt ein Blick in die Statistiken: 70 Prozent der Insassen der Justizanstalt Eisenstadt waren im Vorjahr Schlepper. Österreich hat nicht nur 91.000 temporär Schutzbedürftige aus der Ukraine aufgenommen, sondern innerhalb der EU auch pro Kopf die meisten Asylanträge. Wobei unter ihnen die Zahl der Analphabeten stark angestiegen ist: Sieben von zehn Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten (also Leute, die hierbleiben werden) haben nie schreiben gelernt. (Das sagt nicht die FPÖ, sondern der Integrationsfonds.) Was erhebliche Zweifel daran aufkommen lässt, dass das irgendwann einmal die dringend gesuchten Altenpfleger, Busfahrer, Köche, Kellner, Installateure und Techniker (beiderlei Geschlechts) von morgen sein werden.
38 Prozent der in Wien lebenden Bürger sind im Ausland geboren. Die Asylbehörden sind logischerweise überlastet, bei Staatsbürgerschaftsanliegen wartet man bei der MA 35 ein ganzes Jahr nur für einen Termin.
Eine Politik, die darauf nicht reagiert, um den Rechten keine Stimmen zuzutreiben, wäre wirklich verantwortungslos. Es braucht wirksamen Grenzschutz sowie mehr und bessere Rückführungsabkommen, weil nicht einzusehen ist, dass Länder wie Marokko ihre Staatsbürger nicht zurücknehmen. Wer es nach Europa schafft, kann davon ausgehen, bleiben zu können. Was wiederum Menschen zur Flucht mit teuren Schleppern ermutigt.
Österreich diskutiert wie die Dänen, die Briten und neuerdings die Schweizer, Asylverfahren ins Ausland zu verlegen. Österreich und die Niederlande blockieren außerdem den Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens. Ja, das ist unelegant, aber wäre man in der EU ansonsten gehört worden? Der designierte NÖ-SPÖ-Vorsitzende Sven Hergovich hat zum Thema Migration auf Ö3 Folgendes gesagt: Menschen, die in Not sind, müsse man helfen. „Ich bin aber auch der Meinung, dass Migration gesteuert und begrenzt gehört. Jeder Mensch, der hier lebt, gehört gleichbehandelt. Ich habe gleichzeitig null Verständnis für Menschen, die sich hier nicht an die Spielregeln halten. […] Gerade dann, wenn man helfen will, muss man auch dort hinschauen, wo durch die Hilfe Probleme entstehen.“ Da scheint jemand erkannt zu haben, dass Themen nicht verschwinden, indem man die Augen davor verschließt.
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