Schnell und fair

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Die Hilfen für Gastronomie und Hotellerie müssen schnell fließen
Simone Hoepke

Simone Hoepke

80 Prozent Umsatzerstattung für Gastronomie und Hotellerie klingt viel, ist es auch. Selbst erfolgreiche Gastronomen geben hinter vorgehaltener Hand zu, dass soviel Umsatz in Zeiten ausbleibender Touristen und verhaltener Konsumlaune im eigenen Land ohnehin nicht einspielbar gewesen wäre. Die Gaststuben bleiben vielerorts seit Wochen leer, die Kassen ebenso. Wie unter diesen Voraussetzungen das Weihnachtsgeld an Mitarbeiter ausgezahlt werden soll, ist vielen Unternehmern noch ein Rätsel.

Die neue Soforthilfe nach deutschem Vorbild bringt jetzt eine schnelle und dringend nötige Liquiditätsspritze. Nämlich allen, die in den Vorjahren „gut boniert“ haben. Also dem Finanzministerium ehrlich jedes verkaufte Schnitzel und Bier gemeldet haben. Das ist jetzt, da die Staatshilfe von der Umsatzsteuermeldung des Vorjahres hochgerechnet wird, Bares wert. Und es ist fair. Wer im November traditionell geschlossen hat, wird nicht für das jetzt ausgesprochene Betretungsverbot entschädigt. Wer im November immer Saure-Gurken-Zeit hat, bekommt entsprechend wenig rückerstattet, wer ein sonst ausgelastetes Wellnesshotel hat, erhält eine entsprechend hohe Summe überwiesen. Der Versuch einer treffsicheren Lösung.

Eine solche Lösung hätten sich natürlich auch andere Branchen gewünscht. Die Händler proben bereits den Aufstand. Doch alle Wirtschaftsbereiche runterzufahren und Hilfsgelder zu verteilen, sprengt den finanziellen Rahmen.

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