Weihnachtstage als Inbegriff der Entschleunigung
Aber haben Sie nicht auch das Gefühl, dass Ihr Bedürfnis nach Corona-Meldungen jetzt einmal gestillt ist? Dass Sie zu Weihnachten Anderes verdienen als ein mediales Virus-Torpedo? Um dem zu entsprechen, versuchen wir mit unserem Feiertags-KURIER, Corona draußen zu lassen. Besorgen Sie sich die gedruckte Zeitung, es lohnt sich. Schicken wir gemeinsam das Virus für ein paar Tage in den Lockdown.
Selbstverständlich gibt es aktuelle Berichte, online sogar rund um die Uhr. Aber die Aufgabe, die wir uns gestellt haben, lautete: eine Ausgabe zu produzieren, die zu 99,9 Prozent virenfrei ist; in erster Linie Themen zu behandeln, die sich mit der Bedeutung der Familie befassen, mit Kulinarik, mit Religion und Wissenschaft; zu hinterfragen, ob es tatsächlich früher nicht nur mehr Lametta, sondern auch mehr Schnee gab; Interviews mit Persönlichkeiten abseits des politischen Alltags zu führen; mit Felix Gottwald auf Glückssuche zu gehen; und Sie sogar mit einem selbst entworfenen Spiel zu „beschenken“.
Nun gibt es sicher viele, die in diesem Jahr schon gar keinen Grund sehen, so etwas wie Idylle zu zelebrieren. Aber die Sehnsucht danach werden vielleicht auch sie teilen. Diese Weihnachtstage sind jedenfalls der Inbegriff von Entschleunigung, von mehr Ruhe, von dem, wovon vor Corona so oft die Rede war und was immer weiter weg rückte. Aber wie bei manchem ist es auch hier: Vorsichtig sein, was man sich wünscht, es könnte eintreten.
Die Eule, die Sie bei diesem Artikel sehen, ist übrigens nicht nur ein Symbol für Weisheit, die wir alle bräuchten, sondern steht sinnbildlich für Weihnachten 2020. Sie wurde in der berühmten Tanne vor dem Rockefeller Center gefunden, sie hatte einen dreitägigen Transport dorthin wundersam überlebt. Zunächst waren in New York (wie in Wien) alle empört, wie hässlich der Baum heuer sei. Als die Eule, ein Sägekauz, auftauchte, war klar: Das Leben geht weiter; und es wird wieder besser.
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