Nach Barisic-Aus bei Rapid: Das große Risiko von Katzer

Gell, du magst mi: Rapid-Trainer Zoran Barisic schätzte den Spieler Markus Katzer (li.), nun ist der Sportdirektor sein Vorgesetzter
Wann muss ein Trainer im Profifußball gehen?
Wenn die Mannschaft nicht mehr an ihn glaubt, oder für ihn läuft. Das war bei Zoran Barisic nicht der Fall. Die Spieler mögen ihn als Menschen und schätzen ihn auch als Trainer.
➤ Mehr lesen: Beben mit Verzögerung: Rapid trennt sich von Trainer Zoran Barisic
Wenn er nicht die Vorgaben des Vereins umsetzt. Das war bei Barisic nicht der Fall. Mit der Forcierung der Eigenbau-Talente Querfeld, Sattlberger, Oswald sowie Tormann Hedl (sowie deren sichtbarer Steigerung) wurde der Wunsch sogar übererfüllt.
Wenn die Fans nicht mehr ins Stadion kommen oder – das gilt besonders bei Rapid – revoltieren. Das war bei Barisic nicht der Fall. Nach dem 0:1 in Hartberg gab es sogar Applaus der Fans.

Wenn der Fußball nicht anzuschauen ist und keine Besserung in Sicht. Das war bei Barisic nicht der Fall. Nach zwei Saisonen mit wirklich harter Kost wurde seit Sommer offensiv mit vielen Ideen und Leidenschaft gespielt.
Es bleibt also „nur“ ein Argument, das ist dafür umso wichtiger: die Tabelle. Allerdings: Laut allen Rechenmodellen tritt Rapid wie ein Top-3-Team auf. In der Tabelle der erwartbaren Punkte („expected points“) hat Rapid am Wochenende sogar Platz eins übernommen.
Sportdirektor Markus Katzer nimmt mit seiner Entscheidung, den Trainer zu wechseln, großes Risiko. Denn es gibt keine Garantie, dass unter dem Neuen die vielen Chancen verwertet werden.

Kommentare