Punkte-Streit in der Bundesliga: Was ist schon normal?

Es bleibt zu hoffen, dass Salzburg am Ende vier Punkte vor dem LASK liegt, der auf Platz zwei landet.
Günther Pavlovics

Günther Pavlovics

Neue Normalität ist für mich das Un-Wort des Jahres. Was ist in Corona-Zeiten schon normal? Fußballspiele ohne Zuschauer im Stadion sind es sicher nicht. Wenn ab September 10.000 Menschen in ein Stadion dürfen, dabei aber jeder zweite Sitzplatz frei bleiben muss, dann hat das mit der Normalität vor dem Virus auch nicht viel zu tun.

Neu ist auch nicht, dass im Fußball gestritten wird. Kleinlaut gab der LASK zu, dass es Mannschaftstraining gab, als noch Kontaktverbot geherrscht hat. Daraufhin wurden dem Tabellenführer vom Senat 1 der Bundesliga sechs Punkte abgezogen. Das Protestkomitee gab den Linzern zwei Punkte zurück, die dennoch in die nächste Instanz gehen werden. Das mag vereinsrechtlich in Ordnung sein, auch wenn das Rechtsempfinden dagegen rebelliert. Denn die Linzer haben den Fair-Play-Gedanken mit Füßen getreten.

So bleibt zu hoffen, dass Salzburg am Ende vier Punkte vor dem LASK liegt, der auf Platz zwei landet. Dann kann nicht einmal das Neutrale Schiedsgericht erst nach der Meisterschaft einen neuen Meister küren. So wie Salzburg derzeit spielt, lebt diese Hoffnung. Und wenn dem LASK im Finish des kräfteraubenden Terminplans das frühere Mannschaftstraining körperlich zugute kommt, ist auch Platz zwei so gut wie sicher.

Ganz normal ist das nicht. Aber auch nicht neu.

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