Nach Putin wird’s schlimmer? Nein!

Nach Putin wird’s schlimmer? Nein!
Verliert Russland auf dem Schlachtfeld, ist Putins Ende nur eine Frage der Zeit. Und alles, was danach kommt, wird langfristig besser sein.
Evelyn Peternel

Evelyn Peternel

Wer dieser Tage russisches Fernsehen sieht, den überkommt das kalte Grauen. Aber selbst wenn Putins Propagandisten dort den Tod ukrainischer Kinder so begeistert bejubeln wie den Sieg der Lieblingsfußballmannschaft, wenn das „Aushungern Europas“ so nüchtern verlangt wird wie ein Essen im Restaurant, beschleicht hierzulande dennoch viele eine Angst: Vielleicht ist Putin noch das geringste aller Übel? Wird alles nur noch schlimmer, wenn er stürzt?

Was klar ist: Der „Woschd“, der „Führer“, wie er sich nennen lässt, ist zur Geisel seiner Günstlinge geworden. 22 Jahre lang hat er einen Apparat aus kleptokratischen Eliten und Geheimdienstlern geschaffen, die das Land fest im Griff hatten – für ihn. Jetzt, da die Erfolge auf dem Schlachtfeld ausbleiben, ließ er sich von ihnen zu Schnellschüssen treiben: Die Mobilisierung, bei der sich die Soldaten ihre Schutzausrüstung um viel Geld am Schwarzmarkt organisieren müssen, wird ihn den Krieg nicht gewinnen lassen. Sie schafft sogar Verdruss in der sonst stummen Bevölkerung, und die „Falken“ werden von ihm immer mehr verlangen, was die Armee nicht leisten kann.

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