Nach dem Urteil gegen den LASK: Noch ein Linzer Eigentor

Der LASK wäre wahrscheinlich gut beraten gewesen, die Strafe hinzunehmen.
Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Das Urteil ist vorläufig gefällt. Mit einem Minus von sechs Punkten geht der LASK in eine vom Coronavirus ohnehin gebeutelte Meisterschaftsentscheidung, die ihren ewigen Platz in Österreichs Fußball-Historie finden wird. Hart ist die Strafe, möchte man meinen. Nüchtern betrachtet macht das zwölf Punkte Abzug für einen sportlich souverän absolvierten Grunddurchgang.

Die schwer gefoulte „Fußballfamilie“ – sollte eine solche überhaupt existieren – habe Schaden erlitten, heißt es. Wird Salzburg Meister, bleibt ein schaler Beigeschmack.

Verantwortlich dafür sind alleine die Linzer. Unmöglich, den unerlaubt herbeigeführten Vorteil tatsächlich zu messen, haben sie sich selbst durch eine Dummheit den aufsteigenden Sympathiewert zertreten. Verstoßen haben sie gegen eine Verordnung. Und der LASK wäre wahrscheinlich gut beraten gewesen, die Strafe hinzunehmen. Mit Größe, ohne Ein- und Widerspruch, als erster Schritt auf dem Weg zur Imagekorrektur. Aber es fehlte an Demut im Aufwärtstrend und auf der Talfahrt die notwendige Konsequenz, die ein Klubchef eigentlich zu ziehen hätte.

Der LASK hat seine Fans enttäuscht. Missfallenskundgebungen werden den Linzern zwar in den Geisterspielen erspart bleiben. Aber auf Jubelstürme werden sie noch viel länger warten.

Kommentare