„Wir haben uns gar nicht verändert“ ...

„Wir haben uns gar nicht verändert“ ...
... oder nur ein kleines bisschen. Und zur Not gibt es immer noch die Maske.
Katharina Salzer

Katharina Salzer

Wiedererkennungseffekt. Die Maske macht es schwieriger, Menschen wiederzuerkennen, die man sehr lange nicht mehr gesehen hat. Das ist erforscht, hilft aber im Fall des Falles auch nicht weiter. Ist das die ehemalige Schulkollegin, oder ist sie das nicht? Die Haare passen, die Augenbrauen auch, und der Jeansschnitt ist immer noch derselbe (gut, Boot-cut ist wieder modern), aber sonst?

Lerneffekt? Im Fachmagazin Scientific Reports stellten Wissenschaftler fest, dass die Wiedererkennungsfähigkeit um 15 Prozent sinkt, sieht man einem FFP2-Träger ins Gesicht – im Vergleich zu einem maskenfreien Gesicht. Die Studie wurde im Dezember 2020 publiziert. Vielleicht haben wir alle ja dazugelernt in einem maskendominierten Jahr.

Immer gleich. Selbst ohne Maske kann es ein paar Jährchen nach dem Ende der Schule nicht so leicht sein, Bekannte aus der Nachbarklasse zuzuordnen. Die Menschen wurden dicker oder (selten) dünner, die Haarlänge, -dichte und -farbe änderte sich und manchmal auch der Kleidungsstil. Das mag für andere gelten, sagte unlängst eine Freundin. Aber nicht für den engsten Freundinnenkreis. „Wir sind leicht zu erkennen, wir haben uns gar nicht verändert“, erklärte sie. Alles gleich. Eigentlich reicht ein Blick auf das Gesicht aus, um Identität, Geschlecht, Alter oder Gefühlszustand des Menschen zu erkennen, sagt die Forschung. Wer jetzt in die der Freundinnenrunde schauen würde, könnte unter Umständen Verwunderung sehen. Aber nur für kurze Zeit. Vielleicht hat die Freundin recht: Das bisschen älter werden ist vernachlässigbar. Und wenn nicht, dann ist immer noch die Maske da. Um nicht wiedererkannt zu werden.

„Wir haben uns gar nicht verändert“ ...

Katharina Salzer

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