Von großen Bäumen, kleinen Bächen und dem bösen B-Wort

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Ulli Sima will die Stadt begrünen, ohne dabei als Rote zu viel grüne Politik zu machen.
Julia Schrenk

Julia Schrenk

Keine andere Gasse ist wie die Zollergasse im 7. Bezirk. Im Winter gleicht sie einem Parkplatz, im Sommer ist sie ein einziger Schanigarten. Und meistens versucht irgendjemand, auf den wenigen verbliebenen Parkplätzen noch schnell sein Auto abzustellen.

Im Juni soll alles anders sein, bis dahin wird die Zollergasse „klimafit“ gemacht. Große Bäume, neue Bänke, sogar ein Bacherl soll dort fließen.

Die Pläne hat Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Dienstag mit dem Neubauer Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) präsentiert. Erstaunlicherweise ohne dabei das Wörtchen „Begegnungszone“ zu erwähnen. Aber genau das – eine Begegnungszone – wird die Zollergasse.

Und zwar von der Postfiliale bis zur Lindengasse (von der Mariahilfer Straße bis zur Post wird sie eine Fußgängerzone). Warum das Kind nicht beim Namen genannt wird? Man wollte nichts mit „verkehrstechnischen Infos“ verkomplizieren, heißt es aus Simas Büro.

Dabei behaupten böse Zungen schon länger: Ulli Sima habe es nicht so mit dem bösen B-Wort.

„Begegnungszone“ – das klingt für manche nach grüner Autofahrervertreibung. Und das kann Ulli Sima nicht brauchen. Sie muss es schließlich allen (Roten) Recht machen.

Vielleicht modelt sie deshalb ein Projekt ihrer grünen Vorgängerin Birgit Hebein nach dem anderen um. Zuerst den Praterstern (mehr Bäume), dann den Neuen Markt (größere Bäume).

Und vielleicht hat der Bezirksvorsteher des 15. Bezirks deshalb noch keine Infos, wie es mit der geplanten Verkehrsberuhigung im Ikea-Grätzel weitergeht. Und vielleicht bleibt der 16. Bezirk deshalb seit einem Monat die Pläne für die Umgestaltung der Thaliastraße schuldig.

Überall dort will es Ulli Sima zwar schon grüner haben. Nur soll es nicht mehr nach den Grünen klingen.

Aber das mit dem Umetikettieren kennen Sie ja schon von Hygiene Austria.

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