Versuch eines Resümees, was Liebe heute bedeutet
Beziehungen sind widersprüchlich. Beziehungen können uns krank machen oder uns irgendwann gleichgültig sein. Sie können aber auch reif, schön und gesund sein. Und sie müssen wachsen, damit sie das sein können. Ein heute 30-jähriger Mensch hatte im Durchschnitt bereits mehr Beziehungen als eine Person, die doppelt so alt ist. Unsere Anforderungen an eine Beziehung sind gestiegen und damit auch die Bereitschaft, sie zu beenden, wenn es nicht gut läuft. Trotz aller Schnelligkeit um uns herum – die traditionelle Beziehungsvorstellung ist immer noch gegenwärtig. Dass es heutzutage schwieriger ist, eine langjährige Paarbeziehung aufrechtzuerhalten als früher, leugnet kaum jemand. Serielle Monogamie ist etwas, das wir mittlerweile als normal bezeichnen. Scheidungen sind genauso üblich geworden wie das Registrieren auf Dating-Plattformen.
Zu große Ähnlichkeiten in Partnerschaften können sich negativ auswirken, Gegensätze übrigens auch. Im Alter von über 70 Jahren können wir noch den besten Sex unseres Lebens haben. Während Sie diesen Satz lesen, verwechseln übrigens gerade Tausende Menschen weltweit Aufregung mit Verliebtheit. Das rührt daher, weil wir Situationen, die wir rein körperlich aufregend finden, gerne auf Menschen in der Umgebung dieser Situationen übertragen. Und dass Männer nicht ein Leben lang treu sein können, weil sie aus biologischer Sicht doch ständig damit beschäftigt sein müssten, ihren Samen wild zu verstreuen, ist im Übrigen genauso ein Blödsinn wie zu sagen, eine Hausfrau und Mutter könne nicht emanzipiert sein. Die Sache mit der modernen und traditionellen Rollenverteilung dürfte manche der heutigen Beziehungen übrigens ordentlich herausfordern. Worin sich aber alle einig sind: Es braucht (viel) Humor.
Kommentare