Krach, mampf, grrrr - Popcornessen im Kino

Krach, mampf, grrrr - Popcornessen im Kino
Muss das sein? Warum ein Kinobesuch ohne Knabbern nicht möglich ist.
Katharina Salzer

Katharina Salzer

Keine Stille. Es wird dunkel im Saal. Der Film beginnt – und mit ihm das Schmatzen und Schlürfen. Beim linken Ohr kracht, beim rechten raschelt es. Popcorn-Surround. Kino ohne Puffmais? Das geht anscheinend nicht. Da muss man als Besucherin durch, selbst wenn man dem Knabberzeugs nichts abgewinnen kann. Die Knigge-Gesellschaft in Deutschland wollte 2012 Popcorn aus den Kinos verbannt wissen. Es solle hier so leise sein wie im Theater. Das hat sich wohl nicht durchgesetzt. Ein wichtiger Faktor ist nicht nur das Geräusch, sondern auch der Geruch. Seit wann gibt es eigentlich die Nachos mit Käsesauce?

Überleben. Dass Popcorn in den Lichtspielsälen geknastert werden, kommt aus den USA und hat ein Jahrhundert Tradition. Sie könnten in der großen Weltwirtschaftskrise in den 1920er-Jahren sogar zum Überleben vieler Kinos beigetragen haben. Die Menschen kamen, um sich mit dem – damals – billigen Snack den Magen zu füllen. Dazu konnten sie sich auch noch unterhalten lassen.

Ton statt Geraschel. Fast wäre der Siegeszug der Popcorn durch die Einführung des Tonfilms gestoppt worden, ist auf der Homepage von Constantinfilm zu lesen. Die Besucher wollten die Schauspieler sprechen hören – und nicht das Knuspern des Sitznachbarn. Popcornessen sei zeitweise verboten worden. Gute Idee, eigentlich. Im Nachbarland Deutschland gibt es popcorn-freie Kinos.

Cashcorn. Übrigens machen Kinos auch heute noch mehr als 20 Prozent ihres Umsatzes mit der Knabberware. Die Menge, die verzehrt wird, kann man an dem Popcorn-Teppich im Saal nach der Vorstellung abschätzen. Also esst doch, liebe Besucher, eure Popcorn, damit die Kinos bleiben. Vielleicht ein bisserl weniger laut und ohne so viel Mist zu machen.

Krach, mampf, grrrr - Popcornessen im Kino

Katharina Salzer

Kommentare