Eckige Klopapierrollen, schweigende Friseure und Giuseppe Forcher

WC-Papier soll in St. Valentiner Schule für üble Streiche benutzt worden sein
Die Lockdown-Pause nutzen viele für ein Beauty-Update. Verständlich, denn kaum wird geöffnet, reden schon wieder alle vom Zusperren. Mit dem Ergebnis: Mein Stammfigaro ist bis zum Jahreswechsel ausgebucht. Aber da ich so dem Christkind nicht entgegentreten kann, musste ich handeln – beim sechsten Salon wurde ich fündig: Hakan aus der Türkei hatte Mitleid. Und Zeit. Er konnte zwar kaum Deutsch, meinen Anweisungen nicht folgen, aber er hat geliefert. Ich bin wieder herzeigbar. Und es war – aufgrund der Verständigungsschwierigkeiten – angenehm ruhig.
Sie haben es (fast) geschafft. Morgen ist Weihnachten. Danach ist kurz alles besser. Normaler. Fast so wie immer. In unsicheren Zeiten sehnt sich Mensch ja nach vertrauten Feiertagsabläufen: Essen-Essen-Trinken-Essen-Essen-Trinken-Schlafen-Essen ...
Das führt uns unweigerlich zum Klopapier, das jetzt auch noch teurer werden soll. Gibt’s ja nicht – jetzt muss man auch noch am Häusl sparen ... Aber wie? Im Internet steht es: „Man sollte es sich selbst so schwer wie möglich machen, das Toilettenpapier abzureißen. Einfach die Rolle zusammenzudrücken – damit sie sich nicht so schnell dreht und dementsprechend nicht so viel abgerissen werden kann.“
Dieser Tipp hat etwas Philosophisches – er folgt der Lehre der Entschleunigung. Dessen Meister ist kürzlich verstorben: Giuseppe Forcher. Ihm waren Hektik, Trubel, Bla Bla Bla fremd. Er war Traditionalist, dennoch offen für Neues. Immer beseelt. Immer besonnen. Von Forcher kann man vieles übernehmen – z. B. seine Lebensphilosophie: „Wer langsam geht, geht gut. Und wer gut geht, geht weit“.
Sollten Sie über die Feiertage nicht zur Ruhe kommen, schauen sie „Klingendes Österreich“ (via ORF-TVthek). Es hilft. Versprochen. Also „Pfiat Gott beinand“. Und frohe Weihnachten!
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