Ludwig zieht die Zügel an

Die erste Rede des neuen Bürgermeisters gab einen Vorgeschmack auf den neuen Kurs der Wiener SPÖ.
Elias Natmessnig

Elias Natmessnig

In seiner Antrittsrede machte Michael Ludwig klar, dass er als Bürgermeister mehr auf Law & Order setzen will. Er stellt damit den linken Flügel seiner Partei gleich auf eine harte Probe.

Noch unter Häupl verstaubte etwa das Alkoholverbot am Praterstern als Konzept in der Schublade – umgesetzt wurde es nicht. Denn der traditionell linke Flügel, beseelt von der Idee, bei jedem Thema die größtmögliche Toleranz walten zu lassen, stemmte sich immer erfolgreich dagegen. Ludwig setzte das Alkoholverbot gleich als ersten Schritt um – schon bevor er Bürgermeister wurde. Und noch weitere Plätze könnten folgen, erfuhr der KURIER kürzlich aus Polizeikreisen.

Zugleich forderte Ludwig bei seiner Antrittsrede auch mehr Polizisten für Wien und erntete sogar von der FPÖ Applaus.

Die Strategie ist nicht unriskant. Zwar könnte Ludwig mit dem neuen Stil enttäuschte Wähler zurückgewinnen – übertreibt er es aber, wird es innerhalb der SPÖ zu Spannungen kommen. Im Wahlkampf braucht Ludwig jedoch geschlossene Reihen, um gegen FPÖ und ÖVP zu bestehen. Ohne begleitete Sozialarbeit wird es am Praterstern nicht gehen, fügte Ludwig an. Das gilt auch für die eigene Partei.

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