Lasst uns zweifeln!

Kollektives Handeln in der Krise? Unbedingt. Kollektives Denken? Keinesfalls. Ein geistiger Schulterschluss wäre fatal.
Gert Korentschnig

Gert Korentschnig

Der Chef des deutschen Axel-Springer-Verlages, Mathias Döpfner, veröffentlichte vor einigen Tagen einen Essay mit dem Titel „Ich habe Zweifel“. Darin artikulierte er seine Unsicherheit im Umgang mit der Krise, lobte die Maßnahmen, hinterfrug sie aber gleichzeitig und sprach sogar von demokratischem Selbstmord aus Angst vor dem Sterben.

Nun ist der Zweifel in der Epoche der schnellen Urteile nicht der beliebteste Zeitgenosse, weil er sich nicht in sofortigen Social-Media-Likes messen lässt. Dennoch ist er gerade jetzt, da die Unsicherheit mit so viel verordneter Sicherheit überpinselt wird, besonders wichtig. Hören wir bitte nicht auf zu zweifeln!

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