Kultur und Krise

Kultur und Krise
Soll die Kunst in schlechten Zeiten primär ablenken? Oder muss sie relevanter werden? Betrachtungen zum Festspielfinale
Gert Korentschnig

Gert Korentschnig

Schon der Beginn dieses Festivalsommers war bizarr. Da wurde ernsthaft diskutiert, ob man sich als Kanzler in Krisenzeiten elegant bei den Salzburger Festspielen zeigen dürfe oder ob man damit Wähler abschrecke, die einen Opernbesuch als elitär und abgehoben betrachten. Ja, darf man, sollte man sogar, weil sich Österreich immer noch als Kulturnation versteht; und weil Kunst wesentlich mehr bringt als sie kostet (auch Geld). Wer das ignoriert, folgt der Logik von Populisten, die gegen Kultur genauso Stimmung machen wie gegen Medien. Selbst Krieg ist kein Ausschließungsgrund für Kunst, sondern ein zusätzlicher Auftrag.

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