Scheitern im Sommer
Die ORF-„Sommergespräche“ haben ein Problem. Erstmals präsentiert mit Nadja Bernhard und Hans Bürger ein Moderatorenpaar die traditionellen Interviews. Was das für eine schlechte Idee sein würde, hat (hoffentlich) niemand abschätzen können.
Peter Pilz, in seiner aktuellen Verfassung wahrlich kein Angstgegner, wurde von den beiden mit denselben Fragen konfrontiert, die ihm seit Monaten gestellt werden. Als die quälend ergebnislose Pflichtübung „Wir fühlen dem Mann auf den Zahn, dem Belästigung vorgeworfen wird“ zu Ende war, gönnte man sich noch gefühlte zwei Minuten politische Inhalte. Von denen blieb nur hängen, dass die Liste Pilz einen Umweltsprecher hat und die Regierung ziemlich furchtbar findet.
Es ist eine Tragödie: Wir bräuchten gerade jetzt starken politischen Journalismus. Der ORF liefert nur einen nett dekorierten Tisch, an dem zwei unvorbereitet wirkende Kollegen an der gemeinsamen Aufgabe scheitern, interessante Fragen zu stellen.
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