Gegen das System geht es nicht

Gegen das System geht es nicht
Die Lehren für Innenminister Herbert Kickl aus der Reiterstaffel: Echte Profis statt nur Parteifreunde sind gefragt.
Dominik Schreiber

Dominik Schreiber

Ein der FPÖ zugeteilter Pressesprecher des Wiener Rathauses und ein mit allen Nachbarn zerstrittener Bundesheer-Kraftfahroffizier gründen eine Pferdepolizei. So könnte ein Witz beginnen. Leider war es die traurige Wahrheit. Grund dafür war auch, dass der Innenminister und sein Generalsekretär nur ihren Parteifreunden trauen und alle Beamten, die „zum System“ gehören, grundsätzlich suspekt sind. Die Polizeigewerkschaft bekam nicht einmal einen Termin, das großartige Konzept der Wiener Polizei wurde teils verworfen. Verschärft wurde alles durch eine katastrophale Kommunikationspolitik nach innen und außen.

Dass mit Bernhard Treibenreif nun ausgerechnet ein Mann die Zügel in die Hand bekommt, der vor Monaten noch ganz oben auf der FPÖ-Abschussliste stand, muss kein Grund für Häme sein. Kickl scheint zumindest hier gelernt zu haben, dass es ohne das System und gegen die eigene Mannschaft einfach nicht geht. Auch dass Profi Thomas Maier, der am Wiener Konzept beteiligt war, zurück ins Boot geholt wurde, wird von allen als positiv angesehen.

Man kann mit guten Gründen sowohl für als auch gegen eine berittene Polizei sein. Dass man aber erst sechs Monate nach dem Projektstart draufkommt, dass im eigenen Haus ausgewiesene Spezialisten sitzen, ist erschreckend. Wenn das alles dazu führt, dass bei einer möglichen großen Polizeireform 2019 solche Fehler vermieden werden, dann wäre das zumindest positiv.

 

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