Björn Höcke ist kein "normaler Rechter"

Björn Höcke ist kein "normaler Rechter"
Thüringens AfD-Chef Björn Höcke steht vor einem riesigen Wahlerfolg kommendes Jahr. Er verschleiert seine Ansichten nicht wie andere Rechte - das macht seinen Erfolg umso gefährlicher.
Evelyn Peternel

Evelyn Peternel

In Deutschland schaut man gern nach Österreich, wenn es um die eigenen Rechten geht. Die FPÖ, heißt es dann, sei ja überall – in Bürgermeisterämtern, Landesregierungen, ja sogar in Bundesregierungen. Und irgendwie funktioniere das ja.

Das ist nicht viel mehr als Selbstberuhigung. Denn in beiden Ländern sieht die Politik staunend zu, wie Rechtsextreme immer mehr Wähler begeistern. Die bekommen ihr Kreuz mittlerweile auch, obwohl sie ihr Weltbild ohne Behübschung vermitteln: Vorbei die Zeit dezenter Nazi-Anleihen, jetzt wird offen verherrlicht. 

 Mehr lesen: AfD am Weg zum Wahlsieg: Wird Björn Höcke Ministerpräsident?

Wenn Björn Höcke, der nächstes Jahr Ministerpräsident werden könnte, von ausschließlich „gesunden Kindern“ in Schulen redet, schwingen die von den Nazis ermordeten „Lebensunwerten“ mit. Wenn er Gegendemonstranten zuruft, für sie brechen „andere Zeiten“ an, wenn er an der Macht wäre, meint er: Ich will ein anderes Deutschland.

Höcke ist kein „normaler“ Rechter, kein Erzkonservativer, dem manche Entwicklungen zu weit gehen. Dass die CDU, wie viele Christlich-Konservative in Europa, kein Rezept gegen ihn hat, ist fatal. So mäandert sie hilflos zwischen Minimal-Kooperation und Kopf-in-den-Sand-Stecken.

Nur: Im Nachhinein soll bitte keiner sagen, wir hätten nicht gewusst, was Höcke will. Schließlich hat er es uns gesagt.

Kommentare