Semester-Zeugnis: Kühlen Kopf bewahren

Semester-Zeugnis: Kühlen Kopf bewahren
Ein "Fleck" ist oft Stimmungstöter für die Semesterferien. Muss er nicht sein. Wichtig ist, die Gründe zu analysieren und ruhig zu planen.
Ute Brühl

Ute Brühl

Ein Fünfer im Semesterzeugnis – da fragen sich manche Eltern und Schüler: "Was jetzt?" KURIER Familycoach Martina Leibovici-Mühlberger rät allen Beteiligten, kühlen Kopf zu bewahren. "Sagen Sie dem Kind: Deine Leistung war in einem Fach nicht in Ordnung. Mit dieser Note wirst aber nicht du als Mensch bewertet." Weil ein gedemütigtes Kind weniger Selbstvertrauen hat und in der Folge schwerer lernt.

Leibovici-Mühlberger rät außerdem zur Spurensuche: "Auf jeden Fall sollten Eltern und Kinder gemeinsam nach den Ursachen für den Fleck im Zeugnis fahn den. Ist es ein Ausrutscher, weil das Kind die letzt en vier Wochen nichts gelernt hat? Oder hängt es in einem Fach schon sehr lange , sodass der Unterbau fe hlt?" Dementsprechend muss der Schüler mehr oder weniger intensiv lernen.

Wie man sich Lernstoff richtig aneignet, weiß Konrad Zimmermann v om Nachhilfeinstitut Lernquadrat: "Gibt es in einem Fach Defizite, ist es wichtig, sich die Unterlagen von einem guten Mitschüler zu besorgen." Wenn der Schüler weiß, was er zu lernen hat, muss er sorgfältig planen: "Da hilft es, sich einen Lernplan zu machen, der ähnlich aussieht wie ein Stundenplan." In den Ferien bedeutet das zum Beispiel, morgens drei und am späten Nachmittag zwei Stunden über den Büchern zu sitzen. "Und zwar immer zu einer fixen Zeit. Teile dir den Stoff in Blöcke von 20 b is 30 Minuten ein. Dazwischen mache eine kleine Pause", rät Zimmermann seinen Schülern. Mehr als sechs Stunden am Tag könne aber niemand effektiv lernen: "Das ist Selbstbetrug."

Motivation

Außerhalb der Lernzeit sollten Eltern folgende Regel beachten: "Nicht das Wort Schule, Stoff oder Fünfer in den Mund nehmen". Die Aufgabe der Eltern sei es zu motivieren, sagt Zimmermann: "Sagen Sie Ihrem Kin d: ,Du schaffst das‘." Was anspornt? Belohnungen natürlich. "Ein Stück Schokolade, ein Kinobesuch – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Diese Geschenke gibt es aber erst, wenn der Schüler bewiesen hat, dass er den Stoff beherrscht."

Wer Erfolg haben will, "muss wissen, welcher Lerntyp er ist: Tue ich mir leichter, wenn ich die Vokabeln laut vorlese? Oder wenn ich dabei auf- und abgehe? Eigne ich mir Formeln besser an, wenn ich sie hundert Mal aufschreibe? Wer sich kennt, lernt schneller."

Für Leibovici-Mühlberger ist es "ganz wichtig, mit dem Lehrer zu reden", wenn das Kind einen Fünfer hat: "Fragen Sie, wo das Problem liegt und wie Sie als Eltern unterstützend wirken können. Stört das Kind zum Beispiel dauernd den Unterricht, haben Eltern oft mehr Einfluss auf das Kind als der Lehrer."

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