Ottakring, radlerfrei

Doris Knecht
Worum es im Verkehr geht: Darum, wie das unvermeidliche Miteinander so funktioniert, dass alle sicher und zufrieden unterwegs sind.

Das war eine interessante Debatte, kürzlich im Wiener Fahrradhaus, und es wird eine spannende, Mittwochabend, bei den KURIER-Stadtgesprächen im Florianihof: wo ebenfalls die Konflikte zwischen RadfahrerInnen und AutofahrerInnen im Zentrum stehen. Im Fahrradhaus warf der Verkehrssprecher der Wiener FPÖ ein Exempel in die Runde, das schön illustriert, wie solche Konflikte entstehen, und warum sie teilweise so schwer zu lösen sind.

Es ging dabei um den Umbau der Ottakringer Straße. Dort, meinte der Verkehrssprecher, würden nach dem Umbau die Autos auf der Straßenbahntrasse geführt werden und folglich den öffentlichen Verkehr durch stauende Pkw behindern. Und schuld daran sei wer? Die RadfahrerInnen, für die auf der Ottakringer Straße neu ein Radstreifen installiert wird. Würden die nicht unverschämt Platz einfordern (und würde nicht zudem den Fußgängern der Gehsteig verbreitert, das kommt ja noch dazu), hätten Autofahrer und Straßenbahn neben der Autoparkspur weiterhin je eine Fahrspur zur Verfügung, und alles wäre quasi paletti. Aber so … Naturgemäß sahen das die Radler vollkommen anders.

Dabei hat die Gemeinde den Anti-Radlern schon Hoffnungen gemacht, mit einem Animationsfilm, der auf wien.gv.at zeigt, "wie der Verkehr auf der Ottakringer Straße nach dem Umbau 2012/2013 organisiert sein wird". In dem Film spielen mit: Autos, Fußgänger, Straßenbahnen und kein einziger Radfahrer.

Aber. Worum es längst nicht mehr geht: Darum, wer im Verkehr mehr recht hat. Sondern darum, wie das unvermeidliche Miteinander so funktioniert, dass alle sicher und zufrieden unterwegs sind. Und ja, irgendwann schaffen wir das noch.

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