Super-Mama
Junge Frauen buhlen im Bikini um die Gunst eines Mannes.
über Fernsehen 2015
Haben Sie diesen neuen TV-Werbespot schon gesehen? Zuerst sieht man Bilder von (Klein-)Kindern in verschiedenen Entwicklungsstadien. Dann einen renitenten Teenager, der sich in seinem Zimmer einsperrt. Seine adrett frisierte Mama schickt ihm pfiffig ein Handyfoto von dem Braten, den sie gerade im Rohr hat, woraufhin der Zögling seine Zimmerburg verlässt und sich fröhlich am Familientisch einfindet. (Beworben werden übrigens nicht Fleischprodukte, sondern das begleitende Weichgetränk.) Der Spot ist so irritierend, weil er die 50er-Jahre-Super-Mama, die Braten produzierend in der Küche steht, um ihre Liebsten glücklich zu machen, in die Gegenwart verlegt. Nichts gegen Braten, Kochen und Glücklichmachen, aber würde unsere Super-Mama, sagen wir: Tofuwürstel grillen, die Sache wäre doch irgendwie erträglicher. Aber vielleicht sind wir wieder so weit. Es sagt ja auch keiner mehr was gegen die Sendungen, in denen junge Frauen im Bikini um die Gunst eines Mannes buhlen. Dann noch lieber Braten.
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