Scharf und störend
Schade ist es um das politische Kabarett im ORF-Fernsehen an sich.
über "Wir Staatskünstler" im ORF
Die "Staatskünstler" sind Geschichte – oder nicht? Der Jahresrückblick endete mit einer etwas larmoyanten Szene, in der die Kabarettisten die ORF-Führung (wie immer großartig: Nicolas Ofczarek als Finanzchef Richard Grasl) um Geld für die Sendung anbettelten und den Worten: "Baba. Oder auf Wiedersehen."
Um die "Staatskünstler" ist vielleicht gar nicht so schade; schade ist es um das politische Kabarett im ORF-Fernsehen an sich. Kann die (kreative) Krise als Neustart dienen? Traut sich jemand, etwas wirklich Scharfes und Störendes auf die Beine zu stellen? Etwas, das Sehergewohnheiten bricht, die Mächtigen, mit den bestehenden Formen schon allzu vertraut, erneut fordert, und nicht der Selbstdarstellung der Protagonisten dient?
Wird 2015 nicht nur das Jahr des Song Contest und der werbewirksamen Darstellung der schönen Heimat von Conchita, Sisi und der Lipizzaner, sondern, im Windschatten des viel beachteten Mega-Events, auch der inhaltlichen Neuaufstellung? Daumen halten.
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