Komaschauen 2.0
Wie angenehm wäre es, gleich mal die Geschwindigkeit zu verdoppeln.
über den EU-Wahlabend im Fernsehen
Pünktlich zum flächendeckenden EU-Wahlabend erreichte uns ein passender neuer TV-Trend aus den USA: Komaschauen für Fortgeschrittene. Statt sich „nur“ ganze TV-Serien in stundenlangen Sitzungen auf einmal anzuschauen, schauen die Trendsetter am Computer fern – und zwar in doppelter Geschwindigkeit. Unterstützt durch Untertitel, soll das ganz gut funktionieren: Man sieht alles, aber braucht nur die Hälfte der Zeit.
Womit wir wieder beim Wahlabend wären: Wie angenehm wäre es, um 17 Uhr gleich mal die Geschwindigkeit zu verdoppeln, im Schnelldurchlauf vorwärts, bis sich die Sender in die Berichterstattung eingependelt und die Wahlsieger (also alle) ihre vorbereiteten Statements abgeliefert haben. Und erst wieder auf Normalgeschwindigkeit stellen, wenn die Pflicht getan ist und der Stress abtröpfelt. Wenn, wie beim entzückenden ZiB-24-Bericht von den Wahlpartys, fast alle nur noch „super“ quietschen. Oder „Ist wow ein Wort? Wenn ja, dann nehm ich das“ sagen. Dafür muss auch beim Fernsehen Zeit sein.
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