Jugend von heute
Hat Österreichs Jugend nichts Besseres zu tun, als sich im Fernsehen zum Andreas Gabalier zu machen?
über 'Herz von Österreich'
Nach dem Ende des Dschungelcamps und vor Beginn der neuen „Dancing Stars“-Staffel bleibt nun also die Puls4-Show „Herz von Österreich“ (die, wie eine Moderatorin einmal energisch feststellte, keine Casting-, sondern eine Musikshow ist. Wir verwenden das böse Wort trotzdem. Casting, Casting, Casting, ätsch).
„Herz von Österreich“ ist eine nicht uncharmante Mischung aus „Starmania“, „Bauer sucht Frau“ und „Rosamunde Pilcher“. Für alle Glücklichen, die hinter „Starmania“ eine Infoveranstaltung der Astronomischen Gesellschaft und Rosamunde Pilcher die Volksschullehrerin ihres Enkelkindes vermuten: In dieser Sendung treten Menschen in Dirndl und Lederhose auf und singen Schlager. Also Pi mal Daumen. Es treten auch manchmal Menschen ohne Lederhose auf und singen Austropop. Erstaunlich ist jedenfalls die schiere Menge an Kandidaten, mit der Puls4 jede Woche aufzuwarten weiß.
Hat Österreichs Jugend nichts Besseres zu tun, als sich im Fernsehen zum Andreas Gabalier (diesmal verzichten wir auf Übersetzung, Anm. der Red.) zu machen?
Ein kleiner Prozentsatz ist Außenminister und muss am Freitagabend in der ZiB2 Sätze sagen wie „Also es gibt, glaub’ ich, bei der Sicherheitskonferenz natürlich viele Themen“, anstatt sich altersgemäß durch die Biervorräte der lokalen Bar zu trinken oder sich einen Autorenfilm im Kino anzusehen oder was man am Wochenende halt sonst so macht. Anders traurig, aber irgendwie auch.
Kommentare