Jubiläums-Jubel

So jung und packend kann eine Zeitgeschichte-Dokumentation sein.

von Anna Gasteiger

über die ZDF-Doku Wahnsinn '89

Es ist beeindruckend, was die deutschen Öffentlich-Rechtlichen sich derzeit zum Thema „25 Jahre Mauerfall“ einfallen lassen. Der ARD-Film „Bornholmer Straße“ zum Beispiel: Eine gescheite, sensible Tragikomödie über ein heikles Thema. Das ZDF bewies am Dienstagabend mit „Wahnsinn ’89“, dass auch eine Dokumentation zum Thema Zeitgeschichte jung und packend sein kann. Die junge Ostberliner Musicaldarstellerin Josephin Busch (sie war zum Zeitpunkt des Mauerfalls drei Jahre alt) führte gemeinsam mit Altrocker Udo Lindenberg durch den Herbst 1989 – im Gespräch mit bekannten und unbekannten Zeitzeugen. So entstand, ganz unverkrampft, ein buntes, ein lebendiges Bild der Ereignisse. Schade, dass nicht immer irgendein Jubiläum ist. Dann müssten sich die gebührenfinanzierten Sender öfter aus ihrer Rosamunde-Pilcher-Rosenheim-Cops-und-wie-sie-alle-heißen-Komfortzone herausbegeben. Egal, in welchem Land.

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