Identitätskrise

Ohne den ORF hielte man sich wahrscheinlich für ein lila-grün gestreiftes Kaninchen.

von Anna Gasteiger

über das ORF-Programm

Nur der ORF gewährleiste im international umkämpften Fernsehmarkt Identität und Vielfalt, heißt es in einer Aussendung des öffentlich-rechtlichen Senders.

Daran werden wir ganz fest denken, wenn am Donnerstagabend auf ORFeins „die junge New Yorker Journalistin Sophie sich ihren Aufenthalt in Verona ganz anders vorgestellt hat“ oder der kernige Josef Matula auf ORF 2 durch Frankfurter Hochhausschluchten hechtet oder in einer neuen Sendung ab Herbst „Prominente und ihre Familien im deutschen Sprachraum“ besucht werden (für den Bachmann-Preis aber kein Geld da ist).

Oder Onkel Charlie oder ... aber nein, das ist wirklich unsachlich, es gibt ja auch Barbara Karlich oder Lilly Schönauer, und am Samstag dürfen Sie sich auf das „Sommerfest aus Österreich“ mit Florian Silbereisen freuen, wo Künstler wie Hansi Hinterseer demonstrieren, was sie unter „Identität“ verstehen.

Ohne den ORF hielte man sich wahrscheinlich für ein lila-grün gestreiftes Kaninchen aus dem costaricanischen Regenwald. Gerade noch Glück gehabt.

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