Der Lippenstift sitzt
Ein erfreulicher Kontrast zum üblichen Samstagabend-Spielfilm-Geballere
über die Filme in memoriam Hans Hass.
Hans Hass' berühmte Filme muten rückblickend betrachtet ein wenig seltsam an (etwa: „Unternehmen Xarifa“, 1954): Die Taucher unterhalten sich unter Wasser, als säßen sie in einem Wiener Kaffeehaus. Die Einwohner der besuchten Weltregionen werden als naive Halbwilde dargestellt. Während Professor Hass, ganz Koryphäe, doziert, rekelt sich seine schöne Frau Katze streichelnd an Deck. Der Lippenstift sitzt und die gelassene Heiterkeit der perfekten 50er-Jahre-Frau domestiziert die wilden Weltmeere... dass man sich diese Meinung bilden kann, ist ORF III zu verdanken, und der wunderbaren Idee, drei originale Hass-Dokumentationen hintereinander auszustrahlen.
Ein erfreulicher Kontrast zum üblichen Samstagabend-Spielfilm-Geballere. Ganz ernst gemeinte Frage an alle Fans: Warum macht es Spaß (sorgt für Entspannung?), dabei zuzuschauen, wie Menschen im Minutentakt die Köpfe weggeblasen werden?
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