Der K. an sich
Von Kemp möchte man sich gerne mediatisieren lassen.
über "Paul Kemp"
Die weit verbreitete These, „Paul Kemp“ sei „ Winzerkönig“ minus Burgenland plus Humor dividiert durch die Arzttasche des „Bergdoktor“, greift zu kurz. Unbedingt muss in diesem Zusammenhang auf die Entwicklung des Hauptdarstellers hingewiesen werden: Harald Krassnitzer wird immer haraldkrassnitziger. Während der „Bergdoktor“ zu sonnig, der „Winzerkönig“ zu melodramatisch und der „Tatort“-Kommissar zu unleidlich war (ist), vereint „Paul Kemp“ all diese Eigenschaften auf höchst angenehme Weise in sich. Von Kemp möchte man sich gerne mediatisieren lassen.
Was soll danach noch kommen?
Der nächste Schritt zum Krassnitzer-an-Sich führt in die Abstraktion. K. schaut grimmig in die Kamera. K.s Gesicht hellt sich zu einem Lächeln auf. K. trinkt einen Schluck Rotwein. Im Hintergrund prasselt das Kaminfeuer. K. ist eingenickt und schnarcht leise vor sich hin. Vor dem Fenster segeln sachte Schneeflocken gen Boden.
Danach kommt nur mehr der Fernsehhimmel.
Kommentare