„Mit ihrem elitären und selbstgerechten Protest bewirkt die ‚Letzte Generation‘ das Gegenteil dessen, was wir in der aktuellen Lage bräuchten, nämlich eine breite Bewegung in der Gesellschaft für konsequente Klimaschutzpolitik“, ließ die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen ausrichten.
Auch „Fridays for Future“ warf den Klebern vor, mit ihren Protestaktionen die Gesellschaft zu spalten. „Die Klimakrise braucht gesamtgesellschaftliche Lösungen, und die finden und erstreiten wir nur gemeinsam und nicht, indem wir Menschen im Alltag gegeneinander aufbringen“, so eine Sprecherin zur Deutschen Presseagentur. Wahre Worte. Wie es scheint, wird aus der „Letzten Generation“ schön langsam eine isolierte „Einsame Generation“.
Egal. Die Welt braucht ohnedies eine „Gemeinsame Generation“. Protest an der richtigen Stelle ist notwendig. Aber er allein rettet die Menschheit nicht. Es braucht neue Technologien und politische Maßnahmen. Und das global. Europa wird allein die Erderwärmung nicht drehen. Auch China nicht, das in Sachen Windkraft weltweit führend ist, zugleich aber massiv neue Kohlekraftwerke hochfährt.
Die Wahrheit ist: In vielen Weltregionen ist Umweltschutz noch immer kein Thema. Brasilien ist so eine Region. Dort werden Savanne und Regenwald auch unter dem neuen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva niedergebrannt. Dabei hat der Linkspopulist eine Null-Abholzungsstrategie versprochen und wurde dafür weltweit von der Politik und der Öko-Szene gefeiert.
Dabei hat Lula einfach nur gelogen. Die EU will trotzdem das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten (Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay) durchboxen. Auffallend: Linke Regierungen von Brasilien über Spanien bis zur deutschen SPD bilden hier eine Achse mit der globalen Großindustrie. Unter dem Rechtspopulisten Jair Bolsonaro wurde das Abkommen wegen der hohen Abholzungszahlen gestoppt. Stellt sich die Frage, ob Umweltvernichtung kein Problem mehr ist, wenn sie von links kommt.
Für all die Klimaschutzorganisationen in Europa schlägt jetzt jedenfalls die Stunde der Glaubwürdigkeit. Geht es nur um Publicity und Eitelkeit oder tatsächlich um Umweltschutz? Dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, mit einer Luxusjacht wie dereinst Greta über den Atlantik zu jetten und sich an den Bäumen im Amazonas festzukleben.
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