Kickl-Verhindern, oder: Die Themenverfehlung

Kickl-Verhindern, oder: Die Themenverfehlung
Der politische Volkssport in Österreich lautet Kickl-Verhindern. Statt die Ursachen für den Kickl-Erfolg zu bekämpfen.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Karl Nehammer hat gerade zwei Jahre Kanzlerschaft und 100 Jahre Amtssitz Ballhausplatz (oder umgekehrt) gefeiert und will nach der Wahl gerne Kanzler bleiben – auch wenn die Chancen dafür schlecht stehen. Aber ein Pakt mit Kickl, nie und nimmer.

Die SPÖ folgt ihrem Lieblingsreflex ÖVP-Hauen (U-Ausschuss im Paarlauf mit der FPÖ) – aber im Hintergrund werden verzweifelt Fäden gesponnen, um nach der Wahl mit der ÖVP zu können, weil: ein Kanzler Kickl, nie und nimmer.

Szenenwechsel mit einem Blick zurück: Vor knapp einem Vierteljahrhundert bildete der Wahldritte Wolfgang Schüssel (ÖVP) mit dem Zweiten, der rechtspopulistischen FPÖ des Jörg Haider, eine Regierung, um die SPÖ nach drei Jahrzehnten aus dem Kanzleramt zu vertreiben – ein bis heute nicht verwundener Casus belli. Und erntete einen Sturm der Entrüstung, samt von Jacques Chirac angestoßenen Sanktionen der EU-Staaten.

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