Bleibt der Zustrom so groß, dann haben wir zu Jahresende dieselbe Zahl wie im Ausnahmejahr 2015. Damals wurden die Grenzen überrannt, und am Ende stellten mehr als 88.000 Menschen einen Asylantrag.
Im ersten Quartal 2022 hatte von den EU-Mitgliedsstaaten nur Zypern mehr Asylanträge pro Kopf. Logisch, dass damit auch die Zahl der offenen Verfahren steigt. Was wiederum die Chance stark erhöht, sich das Bleiberecht zu ersitzen. Das ist sogar möglich, wenn man lange genug österreichische Gerichtsurteile ignoriert. Der Verwaltungsgerichtshof stellte in so einem (Familien-)Fall das Kindeswohl über alles. Zur Nachahmung empfohlen?
Rein theoretisch hat ja nicht einmal jemand Asylrecht, der über ein sicheres Drittland kommt (praktisch alle). Doch diese EU-Regel gilt de facto nicht mehr. Auch wenn „politisch Korrekte“ mit Schaum vor dem Mund den außer Kontrolle geratenen Zuzug verteidigen: Das wird uns auf den Kopf fallen. Taumeln wir in eine Rezession, dann werden (noch) mehr Sozialausgaben fließen müssen. Aber schon jetzt steigt der Anteil der Asylwerber an den Mindestsicherungsbeziehern stark.
Über einen Teil derer, die da seit Jahren über den Balkan kommen, gibt es ein paar bittere Wahrheiten: Etliche sind am Arbeitsplatz extrem schwierig zu integrieren. Und natürlich ist der große Männerüberhang ein Problem – besonders, wenn diese Männer aus Regionen kommen, in denen Bildung kein großes Thema ist, Frauen nichts wert und zu verhüllen sind, Religion über dem Staat steht und Konflikte manchmal mit Messern ausgetragen werden.
Österreich braucht Zuwanderung von Arbeitswilligen und -fähigen. Möglicherweise sind wir sogar besser im Verteilen von Sozialhilfe als in Sachen Leistungsmotivation. Stellen Sie sich vor, es gibt Länder, die „die Schlauesten und Besten“ anziehen wollen und das auch so artikulieren! Wer eine von 50 der besten Universitäten der Welt absolviert hat (leider ist keine einzige österreichische dabei), bekommt in Großbritannien automatisch ein Visum. Hierzulande wäre schon geholfen, wenn im Niederlassungsgesetz ein eigenständiger Aufenthaltstitel der „besonders guten Integration“ geschaffen würde. Doch mit diesem Vorschlag scheiterte der damalige Justizminister Wolfgang Brandstetter sogar an der ÖVP. Der Arbeitskräftemangel hat sich seither verschärft – die Migration auch. Österreich muss Asylverfahren weiter beschleunigen und den Leistungsfähigsten ein Bleiberecht bieten (aber ohne dass ganze Großfamilien nachziehen dürfen). Alle zu versorgen, die verständlicherweise vor einem Leben in Armut flüchten, wird Europa und wird auch Österreich nicht schaffen.
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