Ein mutloses Kopftuchverbot

Natürlich hat das Gesetz zum Verbot von Kopftüchern für Mädchen bis 14 Jahren einen populistischen, anti-muslimischen Geruch. Zur Erinnerung: im „Bundesgesetz über die religiöse Kindererziehung“ steht: Über die religiöse Erziehung eines Kindes bestimmen die Eltern, bis das Kind 14 ist, dann darf der Teenager frei entscheiden, welcher Religion er zugehören will. Es ist also ohnehin fraglich, ob das Kopftuchverbot gesetzlich hält.
Die Regierung verweist auf eine Studie aus Frankreich, wonach dort ein eingeführtes Verbot eine Verbesserung der schulischen Leistungen dieser Mädchen und eine integrationsfördernde Wirkung zur Folge gehabt habe.
Nicht erwähnt wird, dass Frankreich ein streng laizistischer Staat ist und dieses Verbot für die gesamte Schulzeit gilt, also bis zum Ende des Lycée mit 18 Jahren. Das trauen sich unsere Politiker aber nicht. Aber wenn schon so ein großer Eingriff in die Freiheit gemacht wird, und die Familien staatlich bevormundet werden sollen, warum wird das nicht bis zum Ende gedacht?
Würde das den jungen Mädchen nicht viel mehr helfen?
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