Die Dieselfahrer zahlen die Zeche

Das Ärztegutachten sprengt die Schadstoffgrenzwerte der EU für Dieselfahrzeuge in die Luft.
Josef Ertl

Josef Ertl

Das Gutachten, das mehr als 100 deutsche Lungenfachärzte vorgelegt haben, ist eine kleine Bombe. Das Fazit ihrer ausführlichen Stellungnahme: Es gibt keine belastbare Begründung für den geltenden Autoschadstoff-Grenzwert für Stickstoffdioxid in der Höhe von 40 Mikrogramm je Kubikmeter Luft. Ein Grenzwert von 100 Mikrogramm reiche völlig aus, sagen die Ärzte. Weil die Messwerte in mehr als 60 deutschen Städten den Grenzwert überschritten haben, drohen dort Dieselfahrverbote. Bekanntlich werden in Linz beim Römerbergtunnel und in Enns die Grenzwerte ebenfalls überschritten, weshalb das Bundesumweltamt Maßnahmen eingefordert hat. Die Diskussion hat die Autobesitzer nicht nur wegen der Fahrverbote getroffen, sondern auch durch die Abwertung von Fahrzeugen mit älteren Dieselmotoren. Geschädigt wurde auch die oberösterreichische Automobilzulieferindustrie.

Die EU-Kommission, die gerne den moralischen Finger erhebt, vieles besser wissen will und mit Strafen droht, ist gefordert. Aufgrund welcher Expertisen hat sie die jetzigen Grenzwerte verhängt? Waren sie ausreichend wissenschaftlich hinterlegt? Oder hat die Kommission einfach dem Drängen bestimmter Lobbys nachgegeben? Eine rasche Korrektur ist geboten.

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