Der Lack ist ab: Das veritable Musk-Problem von Tesla

Der Lack ist ab: Das veritable Musk-Problem von Tesla
Ohne rasches Gegensteuern wird der Imageschaden für den US-Autobauer zum Desaster. Denn auch der Coolness-Faktor ist weg.
Anita Staudacher

Anita Staudacher

Jö schau, ein Tesla: Vor einigen Jahren sorgte das „Smartphone auf Rädern“ bei den Autofans noch für eine Aha-Erlebnis, heute löst es eher Mitleid aus. Der jähe Abstieg vom Status-Symbol der Elektromobilisten zum Hassobjekt hat vor allem einen Grund: Elon Musk. 

Seit der Tesla-Boss an der Seite von US-Präsident Donald Trump bizarre Auftritte liefert, Machtexzesse zelebriert und rechtsextreme Partien unterstützt, betreibt er die Selbstzerstörung seiner eigenen Marke.

Der Lack ist ab: Das veritable Musk-Problem von Tesla

Proteste und Boykottaufrufe schwappen aus den USA auf Europa über.  Der Verkauf  in der EU brach im Jänner um fast  die Hälfte ein. 

Doch Musks Image ist nicht der alleinige Grund für die Absatzkrise. Tesla hat auch stark an Glanz verloren. Dem E-Autopionier ist der Coolness-Faktor irgendwo im Ladekabel verloren gegangen, die Fahrzeuge wirken auf der Straße etwas aus der Zeit gefallen. Nicht wenige Autoexperten orten bei Tesla einen Innovationsstau. 

Von  den großspurigen Ankündigungen bleibt immer weniger übrig. Tatsächlich wurde seit 2022 mit dem Model Y  kein neues  Auto mehr in Europa auf den Markt gebracht. Die Aufhübschung des Model Y, „Juniper“ (Wacholder) genannt, soll zwar schneller beschleunigen, dafür langsamer fahren. Zum stolzen Preis ab 60.000 Euro wohl zu wenig, um neue Käuferschichten anzusprechen.

Der Lack ist ab: Das veritable Musk-Problem von Tesla

Konkurrenz fährt preismäßig davon

Die Konkurrenz aus Europa und Asien bringt derweil regelmäßige Neuheiten zu immer attraktiveren Preisen auf den Markt, insbesondere die chinesischen Hersteller. Zusätzliches Problem von Tesla: Der (zu) starke Fokus auf den Privatkundenmarkt, der besonders Image-sensibel reagiert.

Was kann Tesla tun, um wieder in die Gänge zu kommen? Experten rechnen mit einer Rabattschlacht der US-Ikone, um Lagerbestände abzuverkaufen. Doch das wird nicht reichen, da müssen rasch weitere Fahrzeuginnovationen kommen. Und der Chef? Der soll die Hass-Sprache künftig lieber unterlassen, weniger als Politiker und mehr als Unternehmer agieren und zur Abwechslung mit positiven Nachrichten Vertrauen zurückgewinnen.

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