Das Privileg zu faken
Der Homo sapiens wurde zum Erfolgsmodell, weil es unsere Vorfahren verstanden, sich in Gruppen zu organisieren. Sobald diese größer wurden, ging es schon um die Macht. Diese kann mit Gewalt ausgeübt werden, oder mit Überzeugung. Seit der Entwicklung der Sprache haben Menschen diese eingesetzt, um andere zu beeinflussen.
Medien waren und sind für autoritäre Herrscher ein Mittel zum Zweck des Machterhalts. In der liberalen Demokratie haben sie die Aufgabe, Regierungen zu beobachten und zu kontrollieren. Deshalb ist für Medien die Vielfalt ebenso unerlässlich wie deren Unabhängigkeit.
Natürlich müssen sich auch Journalisten Kritik gefallen lassen, aber wer Medien grundsätzlich als „Fake News“ bezeichnet, will nicht nur deren Glaubwürdigkeit beschädigen, sondern die offene, freie Gesellschaft infrage stellen. Die lebt nämlich von Institutionen, die einander akzeptieren, und die einen fairen Umgang miteinander pflegen.
Wenn niemand mehr glaubwürdig ist, dann ist der Weg offen für autoritäre Systeme und Politiker. Die brauchen dann gar kein „Privilegium maius“ mehr, um ihre Macht zu festigen.
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