Das Büro: Ein Ort der Freude?
Die Menschen wollen das lieb gewonnene Home Office nicht mehr hergeben- Studien dazu werden bestätigt, wenn man Menschen danach fragt. Ihre Arbeitswege fallen weg, sie gewinnen Zeit, sie können sich besser konzentrieren, sind produktiver, so lautet die Argumentation.
Wenn man genau hinhört, erkennt man noch einen weiteren Grund: Die Menschen wollen einen Ort der Ruhe, an dem nicht alles, was sie tun, jederzeit bewertet wird. Bewusst und unbewusst, durch Kolleginnen und Kollegen, durch Chefinnen und Chefs, durch Kantinenmitarbeitende. Wer im Home Office arbeitet, gibt das Endprodukt preis, nicht den Weg dorthin. Zuhause kann man sich einen Ort schaffen, an dem man so arbeitet, wie man will. Vorausgesetzt man arbeitet in einer Branche, die das erlaubt und hat daheim genug Raum, um sich Ruhe zu verschaffen.
Interessant ist, dass manche Unternehmen ihre Büroflächen sogar vergrößern und viel in diese investieren. So schildern es die Verantwortlichen in Unternehmen, die meine Kollegin Theresa Kopper für ihre Titelgeschichte ab Seite 8 befragt hat. Ganz ohne Büros geht es nämlich nicht. Da sind sich die meisten einig.
Denn Büros können eine Sache bieten, die man zu Hause nicht imitieren kann: Sie sind Orte der Kommunikation, des Zusammentreffens, des Dialogs, der Anerkennung und zur Repräsentation.
Büros schaffen auch Identifikation, weil man Werte und Ziele, den Geist des Unternehmens nicht so einfach über Video-Meetings vermitteln und spüren kann. Zumindest für die letztgenannten Funktionen der Büros muss man es nicht kostspielig umbauen. Es geht um Gesten und Ereignisse.
Mit diesen Entwicklungen könnte tatsächlich eine bessere Work-Life-Balance geschaffen werden, die sich so viele Menschen wünschen.
Kommentare