Das Büro: Ein Ort der Freude?

Mitarbeiter wollen tageweise ins Home Office, Unternehmen investieren in Büros – vielleicht werden alle glücklicher.
Andrea Hlinka

Andrea Hlinka

Die Menschen wollen das lieb gewonnene  Home Office nicht mehr hergeben- Studien dazu werden  bestätigt, wenn man  Menschen danach fragt. Ihre Arbeitswege fallen weg, sie gewinnen  Zeit, sie können sich besser konzentrieren, sind produktiver, so lautet die Argumentation. 

Wenn man genau hinhört, erkennt  man noch einen weiteren  Grund:    Die Menschen wollen einen Ort der  Ruhe, an dem  nicht alles, was sie tun,  jederzeit bewertet wird. Bewusst und unbewusst, durch  Kolleginnen und Kollegen, durch Chefinnen und Chefs, durch Kantinenmitarbeitende.  Wer im  Home Office arbeitet, gibt  das Endprodukt preis, nicht den Weg dorthin.    Zuhause kann man sich einen Ort schaffen, an dem man so arbeitet, wie man will.  Vorausgesetzt man arbeitet in einer Branche, die das erlaubt und hat daheim genug Raum, um sich Ruhe zu verschaffen.

Interessant ist, dass manche Unternehmen ihre Büroflächen sogar vergrößern und viel in diese investieren. So   schildern es die  Verantwortlichen in Unternehmen, die meine Kollegin Theresa Kopper für ihre Titelgeschichte ab Seite 8 befragt hat. Ganz ohne Büros  geht es  nämlich  nicht. Da sind sich die meisten einig.  

Denn Büros können eine Sache bieten, die man zu Hause nicht  imitieren kann:  Sie sind  Orte der Kommunikation, des Zusammentreffens, des Dialogs, der Anerkennung und zur Repräsentation. 

Büros schaffen auch Identifikation, weil man Werte und Ziele, den Geist des Unternehmens nicht so einfach über Video-Meetings vermitteln und spüren kann. Zumindest für die letztgenannten Funktionen der Büros muss man es nicht kostspielig umbauen.  Es geht um Gesten und Ereignisse. 

Mit diesen Entwicklungen  könnte tatsächlich eine bessere Work-Life-Balance geschaffen werden, die sich so viele Menschen wünschen.  

Kommentare