Da kummt die Sunn’

Da kummt die Sunn’
Gerade zu Weihnachten müssen wir das Krisengeheul endlich durch- brechen. Wir als Medium, aber auch wir als Gesellschaft
Gert Korentschnig

Gert Korentschnig

Eine Sonne, die scheint, ein bissl zerzaust ist und sich wieder fesch kampelt – dieses Sujet haben wir als Foto für die Weihnachtsfeiertage gewählt. Nun sollen Symbolbilder freilich selbsterklärend sein, aber zur Verdeutlichung dessen, was wir damit sagen wollen: Die Sonne ist grundsätzlich immer da (manchmal durch Wolken verdeckt, okay), wir müssen die Schönheiten nur erkennen. Vor allem in Zeiten widrigster Umstände.

Seit Jahren werden wir nun als Gesellschaft zugeschüttet mit schlechten Nachrichten – und wir als Medienvertreter schütten eifrig mit. Erst kam das Virus, dann kamen die politischen Infektionen mit Krisen in der halben Welt. Als wir das einigermaßen überstanden glaubten, folgte der Krieg, immer schon die Mutter aller schlechten Nachrichten, dann kam die Energiekrise, parallel dazu die Teuerung. Und wieder waren wir mittendrin in einer Negativspirale, die sich so rasch drehte, dass es kaum ein Entkommen gab. Der Glaubensstreit rund ums Impfen und die steigende Wissenschaftsfeindlichkeit (in Österreich besonders) gingen nahtlos über in Verunsicherung, Ratlosigkeit, steigende Gewaltbereitschaft (und konkrete Gewalt), wie es sie in Europa seit Jahrzehnten nicht gab.

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