Das ist kurz nach Auers halbem Rücktritt (in der Weltgesundheitsorganisation darf er Österreich ja weiterhin vertreten) nicht zu 100 Prozent klar. Aber letztlich spielt es ohnehin eine untergeordnete Rolle.
Denn fest steht: Auer hat offenbar seinem Chef – also dem Gesundheitsminister – nicht gesagt, dass Österreich mit noch mehr Geld noch mehr Impfdosen hätte kaufen können als die georderten 30 Millionen für neun Millionen Österreicher.
Und fest steht zudem: Der Bundeskanzler hat seinem Pandemie-Minister in den Krankenstand ausrichten lassen, dass dieser zwei seiner wichtigsten Mitarbeiter besser gestern als heute in die Wüste schicken soll.
Abgesehen davon, dass Auers Solo-Rücktritt nicht wirklich konsequent ist (warum muss eigentlich Generalsekretärin Ines Stilling nicht gehen, immerhin hat sie den inkriminierten Vertrag mit den Impfdosen unterschrieben?), zeigt das Manöver vor allem eines: die nachgerade erstaunliche Leidensfähigkeit der Grünen.
Wem dieser Befund überzogen erscheint, der wage folgendes Gedankenexperiment: Vizekanzler Werner Kogler ortet im Ressort von Innenminister Karl Nehammer dramatische Fehlentwicklungen und lässt dem ÖVP-Regierungskollegen öffentlich ausrichten, er möge schleunigst den wichtigsten Beamten im Innenministerium und zusätzlich noch einen Sektionschef rausschmeißen.
Wäre es denkbar, dass Nehammer so etwas tut, dass er also auf grünen Zuruf Mitarbeiter vertschüsst? Und wäre es denkbar, dass ÖVP-Chef Sebastian Kurz ein derartiges Manöver seines Koalitionspartners schweigend hinnimmt und damit goutiert?
Sicher, es wäre irgendwie denkbar. Realpolitisch ist es aber nur eines, nämlich: völlig absurd.
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