Türke wartet seit 24 Jahren an Busstation auf Rückkehr seiner Geliebten
Ecevit Öküzcü kennt in Sinop jeder. Nach diesem Mann ist in der türkischen Hafenstadt am Schwarzen Meer sogar eine Busstation benannt. Dabei ist Ecevit Öküzcü nicht etwa ein Stadtpolitiker, Dichter oder Maler. Öküzcü ist ein einfacher Mann, der seit 24 Jahren an ein und derselben Busstation auf die Rückkehr seiner geliebten Frau wartet.
Türkische Medien schreiben dieser Tage über seine bewegende Liebesgeschichte. Öküzcü erzählte Reportern, dass er an dieser Bushaltestelle, die unter Einheimischen längst als "Der Platz des verliebten Ecevit" ("Aşık Ecevit’in yeri") bekannt ist, die "Frau seiner Träume" getroffen habe.
Eine schöne Zeit hätten die beiden gehabt, erzählt der 48-Jährige. Die schönste seines Lebens. Dann erkrankte er allerdings schwer. Bei ihm wurde eine Krankheit diagnostiziert, die dazu führte, dass er nach und nach sein Augenlicht verlor.
"Sie stieg in ein Taxi und fuhr davon"
Obwohl er sich zahlreichen Behandlungen unterzog, erwies sich keine als erfolgreich. Die Frau, die er liebte, verließ ihn in weiterer Folge, zog nach Istanbul und kam nie zurück. "Sie stieg in ein Taxi und fuhr davon", erzählt der stark sehbeeinträchtigte Mann der Zeitung Milliyet.
Obwohl seitdem 24 Jahre vergangen sind, hat Öküzcü die Hoffnung nicht verloren und glaubt, dass seine Geliebte eines Tages zu derselben Busstation zurückkehren wird, an der sich ihre Wege zum ersten Mal gekreuzt haben. Deshalb sitzt er jeden Tag dort und wartet auf sie.
Busstation als Symbol der Liebe
Inzwischen ist Öküzcü, wie er Reportern sagt, völlig allein - und mittellos. Außer seinem Bruder, der nicht bei ihm lebt, habe er keine nahe Verwandten mehr. Ein mitfühlender Mitbürger stellte ihm ein Containerhaus zur Verfügung, in dem er Unterschlupf fand. Andere Mitbürger würden ihn mit Essen versorgen.
Tagsüber ist Öküzcü aber immer an der nach ihm benannten Station zu finden. Einem Ort, der inzwischen zu einem Symbol von Liebe und Hingabe geworden ist.
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