"Habe nicht sie gemeint": Erdoğan rudert nach Drohung zurück

Türkischer Präsident Erdogan drei Tage in Deutschland
Ursprünglich wollte er ihr die "Zunge heraus reisen". Nun relativiert der Präsident die Aussage.

"Die Zunge sollen denen herausgerissen werden, die ihrer Pflicht nicht nachkommen", meinte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan vergangenen Freitag nach dem Gebet. Die Aussage war gegen die Sängerin Sezen Aksu gerichtet.

Sezen Aksu war zuvor zur Zielscheibe von konservativen Gruppen geworden: Zu Silvester hatte sie eines ihrer alten Lieder geteilt, in Ihrem Song "Şahane Bir Şey Yaşamak" singt sie: "Grüßt mir Eva und Adam, die Unwissenden (tr. selam söyleyin, o cahil Havva ve Ademe)."

Adam gilt als erster Mensch im Islam als Prophet und ihn als "unwissend" zu bezeichnen, haben konservative Islamisten als Religionsbeleidigung aufgefasst. Doch zahlreiche, und auch namhafte Namen der türkischen Kunst- und Kulturszene stellten sich hinter Sezen Aksu und verteidigten sie gegen die hetzerischen Vorwürfe.

Ob das wohl Erdoğan zurückschrecken ließ?

 

 

 

"Habe nicht sie gemeint": Erdoğan rudert nach Drohung zurück

Sezen Aksu ist einer der bedeutenden Sängerinnen des Landes

Denn nun dementiert Erdoğan, dass mit er seiner Aussage Aksu gemeint haben soll. Diese sei eine der wichtigsten Sängerinnen der türkischen Musik. Sie drücke mit ihren Liedern die Gefühle der Nation aus. Das sagte Erdoğan bei einem Interview mit dem TV-Sender NTV. Bei diesem betonte er aber auch, dass er als Präsidenten nicht zulassen könne, dass ein Glaube, welcher das auch ist, beleidigt wird. An wen die ursprüngliche Aussage gerichtet war, erklärte er nicht.

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