Aufregung im Kosovo: Serben boykottieren erneut Volkszählung

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Die Belgrad-treue Serbische Liste nahm auch im Jahr 2011 nicht an Zensus teil.

Im Kosovo hat am Freitag die zweite Volkszählung seit der Erlangung der Unabhängigkeit von Serbien im Frühjahr 2008 begonnen. Die im Norden einflussreiche Belgrad-treue Serbische Liste will den Zensus, wie bereits im Jahr 2011, boykottieren.

Das serbische Volk werde nicht an der durch Ministerpräsident Albin Kurti organisierten "falschen Volkszählung" teilnehmen, denn Kurti wolle dadurch nur "seinen schändlichen Erfolg bei der Vertreibung von Serben bestätigen", erklärte die Partei.

Volkszählung läuft bis Mitte Mai

Laut der Volkszählung von 2011 hatte der Kosovo 1,8 Millionen Einwohner, darunter 20.000 Serben. Allerdings hatten die in den vier nordkosovarischen Gemeinden lebenden Serben die Zählung boykottiert. Gemäß einzelnen nicht-staatlichen Organisationen dürften im Kosovo derzeit etwa 100.000 Serben leben.

Die aktuelle Volkszählung läuft noch bis zum 17. Mai.

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