Von Asbest befallen? Aufregung um Strand in Kroatien

Von Asbest befallen? Aufregung um Strand in Kroatien
Ein öffentlicher Strand nahe Split soll gesundheitsgefährdend sein. Die Behörden behaupten etwas anderes.

"Klein-Venedig" - so wird Vranjic, ein kleiner Ort nördlich der zweitgrößten kroatischen Stadt Split, auch genannt. Auch wenn der Vergleich für die 1.000-Einwohner-Gemeinde schmeichelhaft ausfällt, so lässt er doch erahnen, welche Schönheit sie in sich birgt. 

Jedoch droht Vranjic ein Imageschaden. Denn wie mehrere lokale Medien berichten, versteckt sich in dieser Idylle hochgiftiges Asbest. Eine Bürgerinitiative warnt nämlich seit mittlerweile vier Jahren davor, dass der Strand Kosica von Asbest, einem gefährlichen, weil krebserregenden Stoff, befallen ist.

"Was hat die Meeresqualität mit der Einzäunung einer Asbestdeponie zu tun?!"

Der frei begehbare öffentliche Strand lockt mit seinem Kiesstrand viele unwissende Urlauberinnen und Urlauber. Die Einheimischen bleiben ihm immer mehr fern. 

Die Bürgerinitiative "Mjesto Koje Hoće Živjeti" (Kroatisch für "Ein Ort, das leben will", Anm.) fordert, dass der Strand zumindest eingezäunt wird. "Die Antwort auf unsere Forderung nach einer Umzäunung ist, dass der Strand nicht eingezäunt werden muss, da die Meeresqualität von recht guter Qualität ist. Was hat die Meeresqualität mit der Einzäunung einer Asbestdeponie zu tun?!", sagt Marijana Grubić von "Mjesto Koje Hoće Živjeti" zum lokalen Portal morski.hr.

Von Asbest befallen? Aufregung um Strand in Kroatien

Die Behörden: Strand stellt keine Gefahr für die Menschen dar

In der Nähe des Strandes hatte sich jahrelang eine Asbestdeponie befunden. Die Bürgerinitiative prangert an, dass die Abfälle einer Zementfabrik über Jahrzehnte lang direkt ins Meer geleitet wurden. "Etliche Inspektionen, Ministerien, die staatliche Aufsichtsbehörde und der Umweltschutzfonds beabsichtigen weiterhin, die Lösung des Problems hinauszuzögern, und zwar für die nächsten 15 Jahre", ist sich Grubić sicher. 

Offizielle Stellen sehen in dem Strand keine Gefahr für die Menschen. "Sondierungen und Nachforschungen wurden durchgeführt, drei Sonden untersuchten den Strand und an diesem Teil wurde kein Asbest festgestellt. Wenn Bürgerinnen und Bürger Zweifel haben, dort könnte Asbest sein, dann können sie sich jederzeit an die zuständigen Institutionen wenden", sagt Dalibor Ninčević, der Bürgermeister der Stadt Solin, zu der Vranjic administrativ gehört. Solin sei laut ihm für die Sanierung des Strandes aber nicht zuständig, sondern der Umweltschutzbonds. Die Stadt könne den Menschen kein Badeverbot erteilen oder ihnen nahelegen, wo sie baden sollten.

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