Frühjahrsputz - Checkliste und umweltfreundliche Tipps
Tatsächlich haben bereits die Römer im Februar den Winter rausgeputzt. Das lateinische "Februare" bedeutet unter anderem "reinigen". Schmutzpartikel und Staub haben sich in den langen Wintermonaten auf Möbeln, Böden und in jeder Holzritze breit gemacht. Damals war das Großreinemachen noch richtig groß. Möbel wurden nach draußen getragen, damit die Ruß- und Staubschichten im ganzen Haus entfernt werden konnten. Da wurde schon einige Tage gründlich geputzt und alle haben mitgeholfen. Teilweise wurden die Räume frisch ausgemalt und notwendige Reparaturen durchgeführt. Chemie gab es damals nicht, geputzt wurde mit Soda, Scheuersand und Schlämmkreide.
Frühjahrsputz heute
In unseren Gefilden lässt sich der Winter meist erst im März oder April aus dem Haus vertreiben. Moderne Heizsysteme haben bei weitem nicht so viel Schmutz hinterlassen, wie damals. Dennoch holen wir gerne die Frühlingsfrische in unsere Wohnräume. Natürlich putzen Sie sowieso jede Woche, aber keiner von uns kann neben Job, Kindern und Hobby alles in Schwung halten. Die Frühlingssonne ist erbarmungslos. Jedes Staubfusel zeigt sie auf den Lampen und die Fingertapper auf den Türen bleiben ihr nicht verborgen. Außerdem wollen wir uns den Frühling ins Haus holen. Neu dekorieren und wegräumen, was nicht zur Jahreszeit passt. Deshalb ist genau jetzt der beste Zeitpunkt zum Ordnung machen - und das geht auch sehr gut umweltfreundlich!
Checkliste, was beim Frühjahrsputz alles sauber gemacht wird
Es gibt doch einiges zu tun - eine Checkliste hilft, den Überblick zu bewahren. Lassen Sie sich inspirieren und machen Sie Ihre eigene Übersicht. Das Abhaken von erledigten Aufgaben macht richtig Spaß.
- Im Winter ist es meistens zu kalt zum Fensterputzen. Das sieht man. Rahmen, Fensterbretter, Griffe und Fensterglas brauchen eine Universalreinigung.
- Wenn Sie Vorhänge haben, wäscht die Waschmaschine den Winterstaub raus, während Sie die Fenster auf Frühlingsglanz bringen.
- Fingertapper an den Türen werden regelmäßig entfernt und die Türschnalle geputzt. Beim Frühjahrsputz erhalten sie eine Rundum-Reinigung – Türrahmen inklusive.
- Schränke und Kästen werden rausgewischt und auch oben – dort, wo man normalerweise nur mit der Leiter hinkommt – gereinigt. Bei der Gelegenheit können Sie gleich ausmisten und Platz schaffen.
- Beim regelmäßigen Saubermachen wird über die Bücher im Regal drüber gewedelt oder gesaugt. Beim Frühlingsputz werden sie ausgeräumt, entstaubt und das Regal gründlich gereinigt.
- In Bad und Küche freuen sich die Abflüsse über eine gründliche Reinigung.
- Lüftungen, Dunstabzugshauben und Ventilatoren wird selten Beachtung geschenkt. Nach der Wintersaison brauchen sie dringend eine Reinigung.
- Lampen werden regelmäßig abgestaubt, doch auch sie freuen sich nach dem Winter, wenn sie feucht abgewischt werden.
- Zimmerpflanzen freuen sich das ganze Jahr über, wenn Sie ihnen die Blätter abstauben. Im Frühjahr ist eine gute Gelegenheit, sie umzusetzen und zu teilen.
- Polstermöbel können Sie ordentlich entstaubt und dort wo es notwendig ist, auch feucht reinigen.
- Zierkissen, Decken und Deckerl werden gewaschen. Manches wird über den Sommer weggeräumt oder durch leichtere Stoffe ersetzt.
- Bilderrahmen kommen beim wöchentlichen Hausputz meist zu kurz. Reinigen Sie die Rahmen und Glas (falls vorhanden).
- Ihre Matratze freut sich über eine gründliche Reinigung. Es wird auch empfohlen diese regelmäßig umzudrehen – sofern das möglich ist.
- Im Kleiderschrank sammelt sich regelmäßig Staub. Bevor die Frühlings- / Sommerkleidung nach vorne geräumt wird, kommt einmal alles raus und die Fächer werden mit einem feuchten Tuch gereinigt. Bei der Gelegenheit können Sie gleich die Kleidungsstücke aussortieren, die Sie schon im letzten Jahr nicht mehr angezogen haben.
- Niemand putzt jede Woche alle Fliesen im Bad oder an den Wänden der Toilette. Im Frühling sind sie dran.
- In die Hausapotheke kommen immer wieder neue Medikamente. Nicht alle halten ewig. Beim Frühlingsputz wird gleich entsorgt, was abgelaufen ist.
- Niemand weiß, woher sie kommen, aber sie sind da – die feinen Spinnweben! Bei Sonnenschein kommen Sie besonders gut zur Geltung. Schauen Sie in jede Ecke, saugen Sie auch einmal die Decke und schauen Sie unter die Sockel in der Küche – dieses Plätzchen lieben die kleinen unerwünschten Hausbewohner.
- Stofftiere sind wahre Staubfänger und wir wollen nicht wissen, was sonst noch in ihnen lebt. Die meisten werden durch eine schonende Runde in der Waschmaschine wieder wie neu.
- Geschirrspüler, Waschmaschine, Backrohr, Wasserkocher … jede Menge Maschinen und Geräte unterstützen Sie das ganze Jahr bei der Hausarbeit. Im Frühling können Sie sich für den Einsatz mit gründlicher Reinigung und Entkalken bedanken.
- Unter dem Bett oder dem Sofa wird zwar regelmäßig gesaugt. Beim Frühlingsputz wird – soweit möglich und notwendig – alles auf die Seite geschoben und aufgewaschen.
- Läufer und Teppiche werden nach dem Winter ausgeklopft und wenn möglich gewaschen.
Nachhaltige Putzmittel und Hacks fürs Großreinemachen
Ca. 20.000 Tonnen Reinigungsmittel verbrauchen wir in Österreich in einem Jahr. Viele dieser Putzmittel sind schädlich für die Umwelt und bringen Mikroplastik in unser Ökosystem. Ein großes Potential, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Denn Haus und Wohnung lassen sich auch ohne Chemie gut sauber halten. Sie sparen Kosten, schonen Ihre Hände und die Umwelt.
An meine Fenster lasse ich nur Wasser und einen Fensterwischer. Unsere Fenster zeigen Richtung Süden und als wir in unser Haus gezogen sind, habe ich alles Mögliche ausprobiert – sogar elektrische Fensterputzer. Immer wieder hatten wir Schlieren an den Scheiben. Dann hat mir jemand empfohlen, einen Fensterabzieher zu verwenden und damit das Wasser horizontal abzuziehen. Seitdem werden unsere Fenster sauber – auch bei Sonnenschein! Ich verwende ausschließlich Wasser. Zuerst reinige ich Rahmen und Scheiben gründlich mit einem Reinigungstuch. Im zweiten Durchgang werden die Scheiben noch einmal mit Wasser abgewischt und dieses mit dem Abzieher entfernt. Fertig! Wenn Sie sich damit wohler fühlen, können Sie einen Spritzer Essig oder Zitronensaft in das Wasser geben.
Zitronensaft oder Essig sind universelle Reinigungsmittel für den umweltfreundlichen Frühlingsputz. Ob Kalkflecken, Fettränder im Backrohr oder Fliesen – mit Essig oder Zitronensaft oder Zitronensäure sagen Sie nahezu jedem Schmutz den Kampf an.
Mit Zitronensäure können Sie auch Geräte wie Kaffemaschine und Wasserkocher entkalken.
Backpulver oder Natron hilft überall dort, wo sie normalerweise ein Scheuermittel verwenden würden. Entfernen Sie damit Fettkrusten aus dem Backrohr – das ist wesentlich umweltfreundlicher als die Pyrolyse, die sehr viel Energie braucht.
Machen Sie mit etwas Wasser und Backpulver eine Paste. Diese verteilen Sie auf die verschmutzten Fliesenfugen und lassen Sie eine Stunde einwirken. Dann Spülen Sie die Paste ab. Besonders hartnäckige Verschmutzungen können Sie mit einer Zahnbürste bekämpfen.
Mischen Sie Backpulver oder Soda mit Essig, können Sie damit Abflüsse reinigen.
Die gute alte Kernseife erlebt gerade ein Revival. Ihre fettlösende Wirkung hilft Ihnen beim Frühjahrsputz. Reinigen Sie fettige Küchenoberflächen, das Backrohr oder machen Sie aus der Kernseife einen Allzweckreiniger.
Wenn Sie nicht auf Reinigungsmittel verzichten wollen, wählen Sie die umweltfreundlichen Alternativen. Die erkennen Sie an dem blauen Engel. Mit der Ökorein-Datenbank können Sie überprüfen, ob das gewählte Putzmittel umweltfreundlich ist.
Wichtige Helferlein fürs Großreinemachen
Neben den Putzmitteln gibt es noch ein paar Helferlein, die Sie beim Saubermachen unterstützen:
- Wiederverwendbare Tücher sind in jedem Fall besser und umweltfreundlicher als Küchenrollen oder andere Papiertücher. Vor allem Mikrofasertücher erfreuen sich großer Beliebtheit. Ich habe sie auch gerne verwendet, weil sie den Schmutz gut aufnehmen und man zum Reinigen meistens nur Wasser braucht - bis wir in unser Haus gezogen sind. Nahezu jeder Handwerker hat mir gesagt, ich soll Möbel, Böden, Fenster … nicht mit Mikrofasertüchern putzen, weil sie die Oberflächen zerkratzen können. Mikrofasertücher bestehen aus sehr oft aus Polyester- und / oder Polyamid-Garnen, die viel dünner als Baumwolle sind. Deshalb können daraus sehr dichte Putztücher produziert werden. Die Oberfläche von Mikrofasertücher ist allerdings so hart, dass sie vor allem weiche Oberflächen dauerhaft zerkratzen können. Also habe ich mich nach Alternativen umgesehen. Bei einem Direktvertrieb habe ich aus dem Küchenreinigungstuch ein kleines Metallteilchen gezogen – dass diese für die Oberflächen nicht ideal sind, war einleuchtend. Mittlerweile habe ich bei Optidee Putztücher aus einer weichen Faser gefunden. Sie nehmen Schmutz sehr gut auf und meistens komme ich ohne weitere Reinigungsmittel aus. Wenn Sie Tücher für heikle Oberflächen kaufen, fragen Sie sicherheitshalber, ob diese auch für die gewünschten Flächen geeignet sind.
- Staubwedel, Staubtücher oder Straußenfedern helfen Ihnen beim Abstauben. Im Handel angebotene Staubmagneten, die vielleicht auch noch nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden, sind alles andere als umweltfreundlich. Sie belasten die Umwelt auch dann, wenn sie aus Recyclingmaterial hergestellt wurden. Ob Bildschirm, Computer oder filigrane Deko-Artikel – meine Straußenfedern entstauben alles umweltfreundlich, schonend und blitzschnell.
- Besen und Staubsauger helfen Ihnen nicht nur beim Reinigen der Böden. Sie bekommen damit Spinnweben aus jeder Ecke. So mancher Staubsauger lässt sich auch sehr gut zum Abstauben verwenden. Auch bei der Reinigung von Polstermöbeln kann er gute Dienste leisten.
- Bürsten in diversen Größen könnten hilfreich werden. Mit einer Kleiderbürste zum Beispiel, können Sie gut Bücher abstauben. Eine Zahnbürste hilft bei feinen Reinigungsarbeiten.
- Umstritten ist der Dampfreiniger im Haushalt. Der Vorteil ist, dass Sie zum Reinigen keine Putzmittel brauchen. Dafür verbraucht er Wasser und Strom. Der Dampfreiniger ist nicht für alle Flächen geeignet, aber zum Beispiel bei Fliesenfugen kann Dampf den Schmutz schneller lösen, als die Zahnbürste.
Belohnung
Wenn dann endlich alles so richtig sauber ist und wieder alles seinen Platz hat, macht das Wohnen schon wieder mehr Freude. Wenn die Sonne durch die blitzblanken Scheiben lacht, zaubert sie auch ein Lächeln in Ihr Gesicht. Dennoch sollten Sie sich für die geleistete Arbeit ein Dankeschön gönnen. Feiern Sie Ihr sauberes Frühlingszuhause und lassen Sie es sich mit Ihrer Familie gut gehen. Wir wünschen Ihnen einen fröhlichen Frühjahrsputz und einen fröhlichen Frühling.
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