Fleisch zum Drucken: Start-up bereitet Lachsfilet im 3D-Drucker zu
Österreich ist ja nicht das Land, das man gemeinhin mit Meeresfisch und Fischprodukten in Verbindung bringt. Und doch hat es ein Wiener Start-up jetzt geschafft, eine „Fisch-Innovation“ auf den Markt zu bringen: ein veganes Lachsfilet aus dem 3-D-Drucker.
Die Konsistenz ist mit dem Original zu vergleichen, stellte Haubenkoch Siegfried Kröpfl fest, als diese Neuheit bei einem Event erstmals präsentiert wurde. „Der vegane Lachs ist auch ähnlich zu verarbeiten – bei mittlerer Hitze rund sieben, acht Minuten von allen Seiten anbraten“, erläutert Kröpfl, der sich selbst vegan ernährt und deshalb auch ohne tierische Produkte kocht.
Nur geschmacklich kommt die fleischlose Variante noch nicht an das Original heran – doch das soll sich bis zu seiner Markteinführung Anfang nächsten Jahres ändern, verspricht Dena Jahic, die bei dem Start-up Revo-Foods als Food-Designerin arbeitet.
Kommt das vegane Filet auf den Markt, wäre es das zweite Produkt des Unternehmens, das erst 2020 gegründet wurde. Den Räucherlachs auf Pflanzenbasis gibt es bereits in heimischen Supermärkten zu kaufen – und er wird zudem in 16 Länder exportiert, allen voran Deutschland, aber auch Großbritannien oder Italien.
Hergestellt werden sowohl der Räucherlachs als auch das Filet aus Erbsen-Proteinen, die mit Omega-3-Fettsäuren angereichert werden, wie Geschäftsführer Robin Simsa erläutert: „Algen sorgen für den typischen Fischgeschmack. Pflanzenöle wie Lein- oder Rapsöl sorgen dafür, dass die vegane Lachsvariante einen höheren Anteil an Omega 3 als die meisten Lachse, die aus dem Meer gezogen werden. Der fleischlose Fisch ist zudem frei von Schwermetallen und Antibiotika.“
Mehr als nur ein Trend
Simsa, der Lebensmittel- und Biotechnologie studiert hat, will mit seinen Produkten die Menschen ansprechen, die in Fischfarmen gezüchteten Lachs nicht mehr guten Gewissens essen können und wollen: „Die Meere sind überfischt und insbesondere die Lachse werden in riesigen Farmen gezüchtet, die wiederum das Ökosystem belasten“, erläutert Robin Simsa. Das stört immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher und lässt die Umsätze vieler Produzenten von fleischlosen Alternativen in die Höhe schießen, wie das Beispiel des deutschen Unternehmens Rügenwalder zeigt, das durch die Produktion von Fleisch- und Wurstwaren groß geworden war.
Dort produziert man seit 2014 fleischlose Alternativen – bereits 2022 wurden mehr vegane Würste verkauf als solche mit Fleisch.
Das Beispiel zeigt: Die fleischlosen Alternativen haben mittlerweile die Supermärkte erobert – vegane Ernährung ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
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