Ein entzückendes Trio - Frühlingsboten, Teil 3
In unserer Serie "Frühlingsblumen - 28 Frühlingsboten in Wort und Bild" stellen wir Ihnen heute drei besonders bezaubernde Frühlingsblüher vor. Dort wo sie sich wohlfühlen, breiten sich alle drei gerne aus und sind dann nicht zu übersehen.
Buschwindröschen
Das zarte Buschwindröschen ist eine Anemone - daher wird es auch Waldanemone genannt. Es gehört zu den Hahnenfußgewächsen. Schon im März breiten sich die kleinen Frühlingsblüher in Laub- und Nadelwäldern sowie auf Bergwiesen und in Obstgärten aus.
Meistens sind sie weiß. Manchmal mit leicht rosa gefärbten Blütenblättern zieren die Frühlingsgeophyten nach dem Winter den Waldboden. Dort wo es sich wohlfühlt, breitet sich das Busch-Windröschen flächendeckend wie ein Teppich aus. Manche nennen die weißen Frühblüher deshalb auch Waldteppich. Das Buschwindröschen hat aber noch viel mehr Namen. Als Hexenblume soll sie einerseits die Tiere auf der Weide vergiftet haben. Andererseits aber auch die Hexen abwehren. Denn dort wo Buschwindröschen wachsen, bleiben die bösen Geister angeblich fern.
Bei Regenwetter und Dunkelheit lassen die kleinen Frühblüher das Köpfchen hängen. Doch sobald die Sonne scheint, genießen sie den Sonnenschein bei geöffneter Blüte. Nach der Blüte bilden sich Samen in sogenannten Nüsschen. Diese werden von Ameisen im Wald verbreitet.
Nur kurz dauert der Zauber des Blütenteppichs im Wald. Schon bald ziehen die Buschwindröschen wieder in den Waldboden ein. Dort sammeln sie ihre Kräfte für das nächste Frühjahr.
- Giftig: ja
- Blütezeit: März - April
Lerchensporn
Der hohle Lerchensporn blüht in rosa-, lilafarbenen Blautönen oder in Weiß. Bevorzugt wächst er Lerchensporn in Laub- und Auwäldern auf feuchtem Boden. Kalkige Lehmböden mag er – da kann es auch vorkommen, dass Sie ihn auf einer Wiese sehen. Zu übersehen ist der bis zu 35 cm hohe Frühblüher nicht. Der Lerchensporn ist kein Einzelgänger und breitet sich daher gerne aus, wenn er sich wohlfühlt.
Seinen Namen hat der hohle Lerchensporn von seiner Wurzelknolle. Diese ist hohl. Daher wird die Pflanze auch Hohlwurz genannt.
Ob Sie tatsächlich Sommersprossen bekommen, wenn Sie die Nase hineinstecken? 🙃 Bewiesen ist diese Überlieferung noch nicht. In der Walpurgisnacht wurde er früher zum Ausräuchern der Ställe verwendet. Dass sich Hexen dadurch vertreiben lassen ist allerdings auch nicht bestätigt.
- Giftig: ja
- Blütezeit: März bis Mai
Einbeere
Die Vierblättrige Einbeere ist zwar sehr unscheinbar, aber wenn Sie genau schauen, auch sehr hübsch. Sie wächst auf feuchtem Boden im Schatten, hauptsächlich in Eichen- und Buchenwäldern, aber auch Auenwälder mag sie. Wenn sie sich wohlfühlt, breitet sich die Einbeere gerne aus.
In alten Kräuterbüchern werden der „Zauberpflanze“ seltsame Kräfte zugesprochen. Ihr lateinischer Name „Paris“ geht auf eine trojanische Sage zurück. Paris der Sohn des trojanischen Königs sollte aus 4 Göttinnen – für jede steht ein Blatt der Einbeere - die schönste wählen. Auf ihre angebliche Wirkung gegen die Pest ist auch der Name Pestbeere zurückzuführen.
- Giftig: Ja
- Blütezeit: Mai bis Juni
In der nächsten Folge unserer Serie wird es richtig schön Gelb. 🤩 Und natürlich gibt es wieder kurze Pflanzenportraits mit ungewöhnlichen Geschichten. Wenn Sie unseren Newsletter noch nicht abonniert haben, holen Sie das nach. Denn mit unserem wöchentlichen Newsletter kommt die Fortsetzung unserer Frühlingsblumen-Serie direkt in Ihren E-Mail-Eingang.
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